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Saison 2015/2016 



Feierabend

10.05.2016: Saisonabschluss gegen JSG Beuel

(jan) Der Autor war leider nicht selbst dabei, als sich unser Team am Dienstagabend auf den Weg nach Beuel machte, um dort das letzte Saisonspiel gegen JSG Beuel zu bestreiten. Daher kann er sich nur auf das verlassen, was ihm berichtet wurde. Leider war das nicht allzu viel Gutes. Unsere D2 zeigte sich offenbar nicht von seiner besten, nämlich kämpferischen, Seite. Vielmehr war das Auftreten von Unsicherheit und Lustlosigkeit geprägt. Wenig Laufbereitschaft und fahrige Aktionen prägten das Spiel von RWL. Auf Seiten der spielstarken Gastgeber lief es dafür umso besser. Die JSG war immerhin das einzige Team in der Staffel, dass dem Bonner SC bis zu diesem letzten Spieltag Paroli bieten konnte. Vielleicht haben sich einige ja davon beeindrucken lassen. Egal wie, zur Halbzeit stand es bereits 3:0 für die Gastgeber. Und weil unser Team auch in der zweiten Hälfte nicht wirklich dagegen hielt, konnte JSG sogar noch auf 4:0 erhöhen, ehe der Schlusspfiff nicht nur das Spiel, sondern auch die Saison beendete.

Schade, dass diese Saison mit der insgesamt 4. Niederlage unseres Teams endet. Aber schon vor dem Spiel ging es eigentlich um nichts mehr, als um den Spaß am Spiel. Immerhin war der dritte Tabellenplatz schon mit dem letzten Spieltag abgesichert worden. Und die JSG konnte - zurecht - davon ausgehen, dass der Bonner SC sein letztes Spiel gegen den Tabellenletzten nicht verlieren, und damit den Staffelsieg einfahren würde. Aber wie sagt der Trainer immer? Fußball macht dann Spaß, wenn man alles gegeben hat. Dann ist es auch egal, ob man gewinnt oder verliert. Aber nach allem, was über dieses Spiel berichtet wurde, waren wohl nur einige wenige bereit, alles zu geben.  

Das ist aber nur ein kleiner Wermutstropfen auf eine ansonsten durchaus erfolgreiche Saison. Eine Zusammenfassung folgt in den nächsten Tagen.  

 



 

 

Spielübersicht D2 (Kreis Bonn, Staffel 4)

Stand: 12.05.2016 

 Datum

Heim Gegner Ergebnis Punkte RWL 

 Samstag, 05.09.2015

 FV Endenich II- RW Lessenich 20 : 3

 Samstag, 12.09.2015

 RW Lessenich 2- FC Hertha Bonn II6 : 2

 Sonntag, 20.09.2015

 RW Lessenich 2- Bonner SC III1 : 0

 Samstag, 26.09.2015

 Spfrd. Ippendorf II- RW Lessenich 20 : 4

 Sonntag, 25.10.2015

SPIELFREI!

 Sonntag, 01.11.2015

 RW Lessenich 2- SSV Plittersdorf II1 : 11

 Sonntag, 15.11.2015

SPIELFREI!

 Dienstag, 17.11.2015

 FC BW Friesdorf U12- RW Lessenich 23 : 3

 Samstag, 21.11.2015

 RW Lessenich 2- SC Fortuna Bonn III4 : 0

 Sonntag, 29.11.2015

 Oberkasseler FV II

-

 RW Lessenich 2

2 : 3

 Sonntag, 06.12.2015

 RW Lessenich 2

-

 JSG Beuel II

2 : 4

RÜCKRUNDE

 Sonntag, 14.02.2016

 RW Lessenich 2 

 FV Endenich II 

1 : 1

1

 Samstag, 20.02.2016

 FC Hertha Bonn II 

 RW Lessenich 2 

2 : 3

3

 Samstag, 27.02.2016

 Bonner SC III 

 RW Lessenich 2

0 : 7

0

 Sonntag, 06.03.2016

 RW Lessenich 2

 Spfrd. Ippendorf II 

0 : 0

1

 Samstag, 12.03.2016

 SC Fortuna Bonn II 

-

 RW Lessenich 2

1 : 2

3

 Sonntag, 03.04.2016

 SPIELFREI!    

 Samstag, 09.04.2016

 SSV Plittersdorf II 

 RW Lessenich 2 

4 : 0

0

 Sonntag, 17.04.2016

 RW Lessenich 2 

 FC BW Friesdorf U12 

5 : 2

 Sonntag, 24.04.2016

 SPIELFREI!

 Sonntag, 01.05.2016

 RW Lessenich 2 

 Oberkasseler FV II 

1 : 0

 Dienstag, 10.05.2016

 JSG Beuel II 

 RW Lessenich 2 

4 : 0

Tabelle 

Stand: 12.05.2016 

 

Rang

MannschaftSpieleguvTorePunkte

1.

 Bonner SC III18161163 : 449

2.

 JSG Beuel II18161169 : 1149

3.

 RW Lessenich 218104439 : 3334

4.

 FC BW Friesdorf U1218101747 : 3731

5.

 SSV Plittersdorf II1892735 : 3229

6.

 Spfrd. Ippendorf1881924 : 2925

7.

 FC Hertha Bonn I18531030 : 4518

8.

 SC Fortuna Bonn III18401419 : 5312

9.

 FV Endenich II

18

2

3

13

14 : 66

9

10.

 Oberkasseler FV II18121515 : 455

 


Arbeitssieg

01.05.2016: Heimspiel gegen Oberkasseler FV

(jan) Das letzte Heimspiel der Saison stand an gegen den Oberkasseler FV. Über das Hinspiel decken wir gnädig den Mantel des Schweigens. Nur so viel: den Tabellenletzten würden unsere Kicker nicht noch einmal so sträflich unterschätzen. Erstaunlicherweise fiel es schwer, die gegnerischen Spieler wiederzuerkennen. Ganz offenbar hatte sich deren Mannschaft komplett erneuert, denn von den damaligen Grün-Schwarzen konnten wir heute nur noch etwa drei Spieler identifizieren. Erstaunlich auch, dass unser Team es heute nur auf 7+1 Spieler brachte. Von denen die gestern noch zugesagt hatten, fehlten drei. Einer erschien erst nach Anpfiff (und wurde konsequenterweise nicht eingewechselt), zwei kamen gar nicht. Das ist schade, denn selbst, wenn man es verpennt, kann man sich doch wenigstens zu einer Absage herablassen.

So stellte sich das Team mit den Vorhandenen mal wieder fast von selbst auf: Nils (trotz Verletzung) im Tor, Archana hinten links, Haris hinten rechts, Paul J. in der Mitte. Lukas auf 6, Yassin auf 8, Adonis links, Moritz rechts außen und in der Spitze Mahad. Einziger Ersatz: Jakob.

 

 

Und schon ging es los. Unsere D2 übernahm das Kommando und startete vom Anpfiff an Angriffe. Gleich in der 2. Minute kämpfte sich Adonis in den Strafraum durch, aber sein Schuss wurde zur Ecke abgefälscht. Den Eckball brachte Lukas hoch vor das Tor, Moritz köpfte, aber der Torwart passte auf und hielt.

 

Fünf Minuten später der nächste Angriff, Mahad wurde vom Mittelkreis aus in Szene gesetzt, verfehlt aber das Tor knapp. Gleich darauf der erste echte Angriff der Gegner, und was für einer, denn sie trafen im Abschluss immerhin unseren linken Pfosten, nachdem Nils schon geschlagen am Boden lag. Bis dahin hatte unsere Defensive ihre Sache allerdings sehr gut gemacht und gar nichts zugelassen. Jetzt war sie umso aufmerksamer.

Nach einer guten Viertelstunde wurde Lukas auf der rechten Außenbahn angespielt, obwohl er dort gar nichts zu suchen hatte. Störte ihn aber nicht, im Gegenteil: er setzte zu einem schönen Sprint an und brachte den Ball kurz vor der Grundlinie noch in den Strafraum, wo Mahad ihn aber knapp verpasste. Gleich darauf wurde Lukas ausgewechselt, für ihn kam Jakob, der den Rechtsaußen übernahm. Moritz rückte auf die 6 ins Zentrum.

Dort funktionierte das Spiel leider nicht so, wie es sollte. Das lag zum einen daran, dass die Gegner alle ihre Angriffe durch die Mitte starteten und versuchten, ihren ausgesprochen leicht fallenden 15er anzuspielen. Zum anderen hatte Yassin auf der 8 heute ungewohnte Probleme, ins Spiel zu kommen.

Gut nur, dass unsere Defensive auch weiterhin sehr sicher agierte: Archana, Paul und Haris ließen sich auf keine Kompromisse ein und räumten alles ab, was in ihre Nähe kam. Dass der starke Haris dabei das ein oder andere Dribbling im eigenen Strafraum riskierte einließ, sorgte speziell bei den Coaches für einiges Herzklopfen. Haris löste seine Aufgaben aber heute sehr souverän. Erst in der 22. Minute konnte sich Oberkassel einen Eckball erspielen, der aber nichts einbrachte.

Kurz vor dem Pausenpfiff kam dann Lukas wieder auf's Feld und ersetzte Yassin. Gleich darauf erhielt unser Team nach einem Foulspiel einen Freistoß. Haris brachte den Ball nach vorn auf Moritz, der die Kugel zwar etwas schwach, aber immerhin direkt auf das Tor brachte und damit den Torwart zum 1:0 überwand. Ob der Schütze oder der Keeper überraschter über den Treffer waren, ist noch zu klären. Vom Zeitpunkt her hätte er aber nicht besser fallen können, denn gleich darauf ging's in die Kabine.

Die Trainer lobten ihr Team zu recht, denn es hielt sich diszipliniert und wacker gegen ein überraschend starkes Oberkassel, das sicher nicht abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz gelandet wäre, wenn es immer mit diesem Team gespielt hätte.

Und dann ging es auch schon wieder hinaus in den kalten Wind. Der wehte vor allem der Oberkasseler 15 direkt ins Gesicht, als er für ein Foul an Moritz in der ersten Minute der zweiten Hälfte gelb kassierte. Fünf Minuten später spielte Adonis einen schönen Pass von links außen auf den auf der gegenüberliegenden Seite gestarteten Jakob, dessen Abschluss aber vom Torwart gehalten wurde. Beide, Jakob und Adonis zeigten sich heute von ihrer fleißigsten Seite und rannten ihre Wege mit viel Engagement ab. Dadurch wurde die Oberkasseler Defensive ständig unter Druck gehalten. In der 10. Minute setzte sich Moritz in der Mitte stark durch, ließ drei Gegner stehen und traf - das Außennetz.

Nach einer Viertelstunde ersetze dann Yassin den ausgepumpten Jakob. Fünf Minuten später sah Lukas für ein Foulspiel die gelbe Karte.

In der 24. Minute wurde es noch einmal richtig aufregend: nach einem Eckball von Oberkassel trieb Yassin den Ball zu einem Konter über die gesamte Spielfeldlänge und brachte den Ball nach innen auf Mahad, der aber heute kein Zielwasser getrunken hatte und das Tor knapp verfehlte. Drei Minuten danach versuchte Moritz es noch einmal aus der Distanz, aber sein strammer Schuss strich ebenfalls um einen halben Meter am Tor vorbei. Als der Schiri kurz darauf pünktlich abpfiff, war der verdiente Arbeitssieg eingefahren. Platz drei ist unserem Team nicht mehr zu nehmen.

Ein gutes Spiel unseres Teams, das durch das überraschende Nichterscheinen einiger Stammspieler leicht geschwächt war. Vor allem unsere Abwehr machte heute einen sehr stabilen Eindruck und ließ die Gegner schier verzweifeln. In der Mitte hakte es bisweilen etwas und vorn war Mahad meist eher überrascht, als dass er auf die Bälle gelauert hätte. Der Sieg war zwar in der Summe nie gefährdet, aber nur ein Tor ist halt ein dünnes Polster. Hat aber in diesem Fall gerreicht. Prima!


Gerechter Lohn

17.04.2016: Heimspiel gegen FC Blau-Weiß Friesdorf

(jan) RWL gegen Blau-Weiß Friesdorf - ein Klassiker unter den Spielen unserer Mannschaft. Oft genug ging es dabei um den Sieg in der Staffel. Und auch heute ein Spiel mit gewisser Brisanz, denn mit einem Sieg in Lessenich hätte Blau-Weiß uns den dritten Platz in der Tabelle nehmen können. Es ging also um etwas beim heutigen Heimspiel. Nach der bitteren Auswärtsniederlage vom vergangenen Wochenende und Kritik an der Disziplin im Training unter der Woche trafen sich unsere Sportler heute um 09:00 Uhr früh zum Stelldichein.

Nils im Tor, Archana hinten links, Paul J. in der Mitte, Jakob auf rechts in der Abwehr; Ilias auf der 6, Yassin auf der 8, Moritz auf rechts Außen; Adonis auf links und Lukas in der Spitze; an der Seitenlinie die nach Krankheit wieder genesenen Jannes und Josef sowie Haris und Mahad - so ging es in das Spiel.

Und ganz schnell zeigte sich, dass Blau-Weiß durchaus Ambitionen hatte: in den ersten drei Minuten verhinderte Nils mit diversen guten Paraden einen allzu frühen Rückstand. Zu schön kombinierten sich die Gäste immer wieder in unseren Strafraum und versuchten sich - gottseidank etwas überhastet - an Abschlüssen.

Erst in der 4. Minute war der erste Angriff unseres Teams zu verzeichnen. Moritz starte auf der rechten Seite und flankte hoch in den Strafraum, aber Lukas' Kopfball verfehlte das Tor knapp. Danach entwickelte sich ein wirklich schönes Fußballspiel zweier gleich starker Mannschaften.

Auf RWL Seite fiel vor allem wieder Archana auf, die jeden Friesdorfer Angriff über unsere linke Seite durch konsequentes Eingreifen zum Erliegen brachte. Im zentralen Mittelfeld waren Ilias und Yassin bemüht, unsere Außen zu bedienen, spielten aber zum Teil noch etwas eigensinnig. So neutralisierten sich die Mannschaften gegenseitig.

In der 13. Minute dann ein Missgeschick, als ein Angriff von Friesdorf nicht konsequent genug abgefangen wurde und zum 0:1 führte. Ein Gegentreffer nach starker eigener Leistung - wer da an Plittersdorf dachte, lag sicher nicht falsch.

Wenn, ja wenn unsere D2 sich nicht gleich im nächsten Spielzug nach dem Wiederanstoß einen Eckball erspielt hätte. Den brachte Ilias gut in den Strafraum, aber der Ball wurde abgewehrt. Dann allerdings landete er im Rückraum bei Archana und die erinnerte sich an die Worte der Trainer und zog aus etwa 18 Metern Entfernung einfach mal ab - und erzielte damit den 1:1 Ausgleich. Ein toller Treffer genau zur richtigen Zeit.

Eine Minute später der erste Wechsel auf Lessenicher Seite: Josef ersetzte Yassin. Deshalb wechselte Moritz auf die 8 und Josef übernahm den Rechtsaußen. Es machte weiterhin Spaß, den beiden Mannschaften zuzusehen, denn es ging in beide Richtungen. Josef setzte sich gleich nach seiner Einwechslung stark in der Mitte durch, kämpfte sich bis an den 8-Meter-Punkt, verfehlte aber das Friesdorfer Tor knapp.

In der 18. Minute der nächste Wechsel, Jannes kam für Adonis, der bis dahin ein super Spiel gemacht hatte. In der 23. Minute kam Blau-Weiß dann wieder über links, wurde dieses eine Mal aber eben nicht entscheidend gestört und erzielte trocken das 1:2.

RWL reagierte: Mahad ersetzte Jakob, Lukas übernahm den rechten Verteidiger, Mahad die Sturmspitze. In der 28. Minute zahlte sich das aus; Mahad spielte sich in eine Abschlussposition, der Friesdorfer Keeper aber konnte abwehren. Der Ball landete bei Moritz, der den bereits am Boden liegenden Keeper umkurvte und den Ball zum 2:2 Ausgleich einschob.  Moritz hätte dann in der 29. Minute beinahe noch mit einem Alleingang die Führung erzielt, traf aber leider nur den Pfosten. Dann pfiff der Schiri zur Halbzeit.

Die Trainer waren zufrieden mit der Leistung ihres Teams, denn der Einsatz stimmte auf allen Positionen. Das letzte Spiel in Erinnerung, folgte aber die Ermahnung, nicht nachzulassen. Gewechselt wurde in der Pause auch: Haris kam für Lukas und Adonis wieder für Jannes.

In der 8. Minute ein Eckball für unsere D2. Wieder wurde der Ball abgewehrt, er landete im Rückraum bei Adonis, der sofort abzog - aber diesmal war der Friesdorfer Torwart auf dem Posten. Im Gegenzug kam dann Friesdorf stark in unseren Strafraum. Den ersten Abschlussversuch konnte Nils mit dem Fuß abwehren, den Nachschuss kratzte Paul von der Linie. Gleich darauf kämpfte sich Mahad im gegenüberliegenden Strafraum in der Mitte durch und prüfte den Keeper erneut, der aber wieder mit einer prima Parade einen Rückstand verhinderte. Keine Chance hatte er dann in der 16. Minute, als Moritz stark von rechts in den Strafraum flankte und dort Mahad fand, der das 3:2 erzielte. Für den zweifellos volljährigen Friesdorfer Trainer war dies Anlass, den Platz zu stürmen und den14-jährigen Schiri vehement auf eine vermeintliche Abseitsstellung zu verweisen. Eine echte Motivation für junge Leute, das Schiedsrichteramt zu übernehmen.

Unser Team ließ sich davon nicht irritieren: In der 18. Minute schoss Ilias aus der Distanz und belohnte seine starke Leistung mit dem Treffer zum 4:2. Gleich danach wechselte RWL erneut: Jannes kam für Adonis und Lukas für Mahad. Und weiter ging das Spiel. In der 21. Minute prüfte Moritz den Friesdorfer Torwart mit eine Fernschuss, den dieser aber wieder gut hielt. Dann kam in der 24. Minute Joakob zurück für Haris. Eine Minute darauf zog dann Ilias vom Mittelkreis aus ab und traf - die Latte. Von dort prallte der Ball ab und landete auf dem Kopf von Lukas, der souverän zum 5:2 einköpfte. An Friesdorfer Beschwerden hatte man sich zu diesem Zeitpunkt längst gewöhnt. Zwei Minuten vor Schluss durfte Moritz das Spiel beenden, als er gegen Yassin ausgewechselt wurde. Am Spielstand änderte sich aber nichts mehr, es blieb beim verdienten 5:2.

Unser Team hat heute wieder alles richtig gemacht. Wieder, weil es das eigentlich schon am letzten Wochenende getan hatte, dabei aber das Toreschießen vergessen hatte. Diesmal fielen die Treffer, als sie gebraucht wurden: jeweils kurz nach Gegentoren. Mit einer abgeklärten Defensive und einem spielstarken Mittelfeld gelang es dann in der zweiten Hälfte, das Spiel zu übernehmen - und die Treffer für den Sieg folgten auf dem Fuße. Endlich belohnten sich unsere Kicker wieder für Ihr gutes Spiel. Ein verdienter Sieg und die Absicherung des dritten Tabellenplatzes.


Böse Überraschung

09.04.2016: Auswärtsspiel gegen SSV Plittersdorf

(jan) Ostern ist überstanden und die meisten unserer Kicker sind heil aus den Ferien zurück gekommen. Mit dem Auswärtsspiel in Plittersdorf wartete heute ein unangenehmer Gegner auf uns. Das 1:1 in der Hinrunde auf eigenem Platz war vielen noch in Erinnerung. Immerhin spielte heute das Wetter mit, das uns den ersten ernstzunehmenden Frühlingstag bescherte. Unter strahlend blauem Himmel trat unser Kader an, und hatte eine erfreuliche Überraschung zu bieten: Mahad ist wieder da! Und Lukas, der die Woche über krank daheim lag, war rechtzeitig zum Anpfiff auch wieder genesen. Dafür humpeln jetzt gleich zwei der jugendlichen Co-Trainer, einer davon sogar an Krücken. Aber die müssen ja gottseidank auch nicht selbst auf dem Platz stehen. Aber die Mannschaft aufstellen, das müssen sie. Heute taten sie es in dieser Form: Nils im Tor - beruhigend. Als Abwehrchef zentral Paul J., flankiert von Archana auf der linken und Ilias auf der rechten Seite. Als Doppelsechser Josef und Yassin. Rechts außen Moritz, links außen Jannes und als Spitze Mahad. Als Ersatz standen bereit Adonis, Jakob, Lukas und Paul K.

So aufgestellt sollte eigentlich nichts schief gehen. Markus wies zuvor trotzdem noch einmal darauf hin, dass unsere Schwäche derzeit die Chancenverwertung ist. Bis zum gegnerischen Strafraum geht es immer sehr gut, ab da tun wir uns in der letzten Zeit schwer.

Die Athleten hörten es und nahmen sich vor, es diesmal besser zu machen. Und unser Team begann das Spiel tatsächlich sehr konzentriert und entschlossen. Vom Anpfiff an waren sie eng an den Gastgebern und setzten sie gehörig unter Druck.

Plittersdorf hatte womöglich den Anpfiff verschlafen, denn schon in der 2. Minute startete Moritz auf der rechten Außenbahn einen Vorstoß, schüttelte seinen Gegner ab und marschierte im Alleingang in den Strafraum, verfehlte aber mit dem Abschluss das Tor um einen Meter. Zwei Minuten später erkämpfte sich unser Mittelfeld den Ball, Josef kam in Schussposition an der Strafraumgrenze, aber der gegnerische Torwart stand gut und hielt den Ball sicher. Gleich darauf verlor die Plittersdorfer Abwehr den Ball aber wieder, diesmal war es Mahad, der ihn eroberte, aber auch dessen Schuss hielt der Keeper wieder.

In der 6. Minute, die Gegner hatten noch nicht einen zusammenhängenden Spielzug zustande gebracht, suchte der fleißige Josef am Mittelkreis seinen Bruder, fand ihn an der linken Außenlinie (wo er auch hingehört) und schickte ihn mit einem schönen Pass auf die Reise. Jannes startete und spielte den Ball in die Mitte zu Mahad, der für Moritz auflegte, der aber im Abschluss wieder knapp das Tor verfehlte.

In der 13. Minute durfte sich Jannes von der Rennerei erholen, für ihn kam Jannes. Yassin wurde durch Lukas ersetzt. Der Lessenicher Angriffsdruck nahm dadurch keinen Schaden, denn gleich darauf versuchte sich wieder Mahad im Strafraum, verpasste aber ebenfalls das Tor knapp. Und trotzdem sah das alles sehr gut aus. Vor allem Josef spielte in der Mitte ein sehr starkes Spiel, hatte immer einen Blick für seine Mitspieler und spielte haargenaue Pässe, die immer wieder für Gefahr sorgten. Es dauerte bis zur 18. Minute, bis Plittersdorf einen Angriff aufziehen konnte. Er entstand aus einem Konter, bei dem unsere Offensivabteilung ein wenig langsam zurück rückte und dadurch plötzlich gegnerische Überzahl im eigenen Strafraum herrschte. Der erste Abschlussversuch blieb an einem unserer Abwehrbeine hängen, für den wuchtigen Nachschuss musste Nils sein ganzes Können aufbieten, hielt ihn aber sicher.

In der 19. Minute Wechsel, Paul K kam für Josef, der eine Pause brauchte. Gleich darauf war Ilias mal mit nach vorn gegangen und prüfte den Torwart mit einem strammen Schuss, den dieser aber sicher parierte. In dieser Phase, so etwa um die 20. Minute, kamen die Gastgeber mit eigenen Angriffen allmählich besser ins Spiel, aber unsere umsichtige Abwehr war auf dem Posten und klärte alles, was kam. In der 25. Minute kam Jannes wieder für Adonis auf den Platz und in der 30. Jakob für Archana, die bis dahin mal wieder 100% ihrer Zweikämpfe gewonnen hatte. Gleich danach folgte der Pausenpfiff. Die Trainer waren mit dem Spiel unseres Teams sehr zufrieden, mahnten aber die Abschlüsse an, die noch nicht den zählbaren Erfolg gebracht hatten.

Wir wissen nicht, was der Plittersdorfer Coach seinen Spielern mit auf den Weg in die zweite Halbzeit gegeben hat. Aber was es auch war, wir brauchen das auch. Denn mit dem Wiederanpfiff spielten die Gastgeber auf einmal ganz anders Fußball. Plötzlich waren sie diejenigen, die die Zweikämpfe gewannen und unsere Jungs hatten das Nachsehen. Markus reagierte, nahm den noch nicht ganz fitten Lukas wieder vom Feld und schickte Josef wieder rein. Praktisch unmittelbar danach führten die Gastgeber in der 6. Minute nach einem Foul einen Freistoß aus, der lang in den Strafraum kam und im allerletzten Moment von einem Plittersdorfer an Nils vorbei ins Tor geschoben wurde.

1:0, der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.

Unsere D2 reagierte enttäuscht, zum Teil sogar geschockt. Anders ist es nicht zu erklären, dass nur eine Minute später ein Distanzschuss zum 2:0 in unserem Kasten einschlagen konnte. Von diesem Moment an gelang unserem Team leider gar nichts mehr und die Plittersdorfer wurden von ihrem wild schreienden Coach an der Seitenlinie weiter angetrieben. Nur einige wenige Entlastungsangriff gelangen RWL noch. In der 9. Minute zum Beispiel, aber Jannes verfehlte im Abschluss den Kasten. In der 15. kam Adonis wieder für Jannes, aber auch er konnte nicht mehr an seine starke Leistung aus der ersten Hälfte anknüpfen. Eine Minute später starteten die Gastgeber einen schönen Konter, überrannten unsere Abwehr und erzielten das 3:0. Und in der 19. Minute setzten sie wieder mit einem Fernschuss noch das 4:0 oben drauf. Danach wurde Plittersdorf zwar etwas leichtsinnig und ließ unser Team wieder spielen, aber die etwas demotivierten Angriffsversuche endeten allesamt erfolglos: entweder gingen die Bälle über das Tor oder der aufmerksame Keeper konnte die Schüsse entschärfen. Als der Schlusspfiff das Spiel beendete, hatte unser Team für diesen Tag jedenfalls genug vom Fußball.

So kann es kommen: in der ersten Halbzeit den Gegner klar dominiert, alles im Griff und schönsten Fußball gespielt. Und in der zweiten Hälfte durch zwei unglückliche frühe Gegentore vollkommen aus dem Konzept gebracht. Schade. Aber wieder muss sich unsere Lieblingsmannschaft den Vorwurf machen, die vorhandenen Gelegenheiten nicht für eigene Tore genutzt zu haben. Es hätte zur Halbzeit locker 3 oder sogar 4:0 für RWL stehen können. Ob Plittersdorf dann noch einmal zurück gekommen wäre, darf bezweifelt werden. Aber hätte, hätte, Fahrradkette! Es bringt alles nichts, am Ende steht eine bittere Niederlage und die Erkenntnis, dass immer der gewinnt, der die meisten Tore schießt. Trotzdem, Markus hatte es vor dem Spiel selbst gesagt: das Ergebnis ist nicht immer das Wichtigste. Viel bedeutender ist, ob man sich Mühe gegeben und alles versucht hat. Das hat unser Team in der ersten Hälfte getan. Insofern braucht nach diesem Punktverlust keiner zu verzweifeln.


Glücklich auf Fortunas Acker

12.03.2016: Auswärtsspiel gegen SC Fortuna Bonn III

(jan) Mal wieder ein Tor schießen, das wäre schön. So oder ähnlich klang es vor dem heutigen Auswärtsauftritt unserer D2 gegen Fortuna Bonn. Ein bescheidenes Ziel, zumal wir alle wissen, dass ein Tor oft nicht reicht, um drei Punkte einzufahren. Aber immerhin: der Wunsch ist ja schon ehrenhaft. Der Weg ins Wasserland war schnell absolviert, die Truppe ebenso schnell aufgestellt. Im Tor Nils, hinten rechts Archana, hinten links Paul K., in der zentralen Abwehr Jakob, der den verhinderten Paul J. ersetzte. Auf der 6er Position trat wieder Ilias an, der das gegen Ippendorf sehr gut gemacht hatte. Sein offensiver Partner im zentralen Mittelfeld war heute Josef. Vorne links lief Jannes auf, vorne rechts Moritz. Und in der Mitte sollte Lukas die Hütten machen. Als Ersatz kamen heute Adonis, Haris und Yassin zum Einsatz.

Gespielt wurde leider nicht auf dem schönen Kunstrasen im Wasserland, sondern auf dem "Kleinspielfeld", das in Wirklichkeit ein recht großer, vor allem aber holpriger und schlecht gepflegter Naturrasenplatz ist. Wir Lessenicher wissen: alles ist besser als Asche. Nach einer intensiven Mannschaftsbesprechung war das Team auf Spiel und Gegner eingestellt und freute sich auf den Anpfiff. Der erfolgte leicht verspätet, weil noch Leibchen beschafft werden mussten. Dafür ging es dann aber auch gleich hoch her: in der 5. Minute entschied der Schiri auf Eckstoß für Fortuna, obwohl der Ball ganz offensichtlich von den Gastgebern ins Toraus befördert worden war. Fortuna war zwar auch überrascht, nahm den Eckball aber gern an. Daraus entstand dann leider ein etwas unentschlossenes Abwehrgerangel an unserem Strafraum, das ein Fortunaspieler zu einem Torschuss nutzte, der von Paul aber noch eineinhalb Meter vor der Linie geklärt wurde. Ungeklärt hingegen blieb bis zum Schluss die Frage, was den Schiri dazu verleitete, in dieser Situation auf Tor für Fortuna zu entscheiden. Denn diesen Ball hatte nur er allein hinter der Linie gesehen. Alles wundern half nichts, nach dieser Tatsachenentscheidung stand es plötzlich 1:0. Ein echtes Phantomtor.

Das sorgte bei RWL zunächst für Verunsicherung. Die Mannschaft tat sich schwer, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Fortuna hingegen hatte Aufwind und versuchte nachzulegen. In der 11. Minute erreichte ein langer Ball den großen Mittelstürmer, der Archana überrannte und plötzlich im Eins zu Eins gegen Nils stand. Glücklicherweise setzte er aber den Ball zwei Meter über das Tor.

Erst nach einer Viertelstunde hatte sich unsere Lieblingsmannschaft dann wieder so weit gefangen, dass sie selbst mit ihrem Angriffsspiel begann. Das tat sie gut, in der 18. Minute schickte Moritz mit einem langen Pass Jannes auf die Reise, dessen Abschluss aber vom gegnerischen Keeper gehalten wurde.

In der 21. Minute beendete der Schiri einen Angriff der Fortuna mit einer Freistoßentscheidung für RWL kurz vor unserer Strafraumgrenze. Ilias legte sich den Ball zurecht und drosch ihn nach vorn. Leider stand dort kein rot-weißer Abnehmer bereit. Dafür aber ein Verteidiger der Fortuna und der verlängerte den Ball unglücklich, sodass er seinen eigenen Torwart zum 1:1 Ausgleich überwand. Kuriose Tore heute.

Ilias hatte das jedenfalls spürbar Auftrieb gegeben, denn fortan schaltete er sich lauf- und zweikampfstark ins Angriffsspiel ein. Und schon wurde es gefährlich für Fortuna. In der 22. Minute brach Ilias in die gegnerische Abwehr ein, ließ drei Gegner stehen, scheiterte aber am Keeper. In der 23. Minute kam Yassin für Josef. 

Kurz vor der Halbzeit versuchte Ilias es dann noch einmal mit einem druckvollen Alleingang. Wieder war er nicht zu stoppen, traf aber beim Abschluss nur den Pfosten. Der Nachschuss von Moritz landete leider in den Armen des Torwarts. Dennoch ließ sich zum Pausenpfiff feststellen, dass RWL mittlerweile klar das Spiel bestimmte.

Thema der Halbzeitpause war natürlich das Phantomtor der Fortuna. Aber Markus stellte zurecht fest, dass das Abwehrverhalten unserer Mannschaft in diesem Moment viel schlimmer war als die Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Die Fortuna hätte diesen Ball niemals in den Strafraum bekommen dürfen. Das sahen dann gegen Ende der Pause auch alle irgendwie ein.

Mit dem Wiederanpfiff setzte unser Team seine Angriffsbemühungen fort. In der 3. Minute hätte es fast eingeschlagen, aber der Kopfball von Moritz nach Ecke von Ilias verfehlte das Tor knapp. In der 9. Minute wieder ein starker Antritt von Ilias durch die Mitte, aber seinem Torschuss konnte der Torwart gar nicht ausweichen. In der 15. Minute wieder eine Ecke von Ilias, die diesmal Adonis abnahm, aber auch diesen Ball konnte der Fortuna-Keeper noch irgendwie von der Linie kratzen. Zwischenzeitlich war Jakob durch Haris ersetzt worden, der den riesigen Fortuna-Stürmer gut im Griff hatte. Es kamen aber auch nicht viele Bälle mehr in unsere Hälfte.

In der 16. Minute kam Josef zurück ins Spiel. Ein guter Wechsel, denn nur drei Minuten später dribbelte der sich in den Fortuna-Strafraum, wirbelte die Abwehr durcheinander und fand auch noch den mitgelaufenen Ilias, der diesmal dem Torwart keine Chance ließ und zum 1:2 traf. Der verdiente Lohn für ein starkes Spiel. Das für Ilias aber in der 25. Minute leider vorzeitig und schmerzhaft endete, als ihn sein Gegner unglücklich mit der Hand im Gesicht traf. Mit geschwollener Nase und einem Bluterguss ging es zur Kontrolle ins Krankenhaus. Mittlerweile steht fest, dass nichts passiert ist. Puh, Glück gehabt. Der Rest des Teams setzte die Versuche fort, das Ergebnis zu erhöhen. Zweimal scheiterte Josef noch mit guten Aktionen, aber den einen Ball konnte der Torwart halten, der andere ging knapp über das Tor. Es blieb beim verdienten 2:1-Sieg unserer Mannschaft.

Es war ein interessantes Spiel. Vor allem, weil der Platz so groß war. Zum einen war das ein Vorgeschmack auf die kommende C-Jugend-Saison. Zum anderen konnten unsere Kicker heute mal sehen, wie wichtig es ist, die Positionen besetzt zu halten. Das klappte zwar anfangs noch nicht so gut, wurde aber zum Ende hin immer besser. So ganz langsam scheinen vor allem unsere Außenbahnen zu begreifen, dass sie sich an der Linie aufzuhalten haben, wenn sie Bälle bekommen möchten. Sowohl Jannes als auch Moritz haben das heute in der zweiten Halbzeit gut gemacht. Dass viele Angriffe trotzdem wieder durch die Mitte liefen, lag am überragenden Ilias. Trotzdem hätte auch ihm das ein oder andere Abspiel nicht geschadet. Dann wäre vielleicht noch mehr drin gewesen. Aber wer fragt schon danach, letztlich gingen drei Punkte mit nach Lessenich. Und das ist, was zählt.


Rehabilitiert

06.03.2016: Heimspiel gegen Sportfreunde Ippendorf II

(jan) Zu unchristlich früher Stunde und bei unwirtlichem Wetter traf man sich am heutigen heiligen Sonntag auf dem heimischen Geläuf zum Spiel gegen die Sportfreunde aus Ippendorf. Die Klatsche gegen den Bonner SC war inzwischen vergessen, dafür hatten sich alle Beteiligten bei den Trainingssitzungen unter der Woche ordentlich rein gehängt. Frisch motiviert standen dann heute auch tatsächlich mehr Spieler zur Verfügung, als benötigt wurden. Allein diese Tatsache war schon eine wesentliche Verbesserung. Dass gegen die fünftplatzierten Ippendorfer keine Defensivaufstellung erforderlich sein würde, war klar. Insofern bot die heutige Startsieben kleine Überraschungen, aber auch eine Rückkehr zu bewährtem: im Tor Nils, rechts hinten Jakob, links hinten Archana und in der Mitte Paul J. Auf der 6 Moritz, auf der 8 Josef. Rechts außen Paul K., links außen Jannes und als Spitze Ilias. Als Wechselspieler standen Adonis, Haris, Lukas und Yassin bereit.

Nachdem letztlich dann auch noch ein Schiri auftauchte, konnte das Spiel mit leichter Verspätung doch noch beginnen. Und es begann vielversprechend, weil RWL sofort das Geschehen bestimmte. Unsere Kicker begannen deutlich konzentrierter und entschlossener als am vergangenen Wochenende und beschäftigten die gegnerische Defensive mit ordentlichem Pressing. Giftig und  laufstark agierte vor allem unser Mittelfeld, das sich nach den reihenweise gewonnenen Zweikämpfen aber dann wieder etwas schwerer tat, die Außenpositionen anzuspielen. Teils, weil die nicht besetzt waren, teils aber auch, weil allzu häufig eben doch wieder der Kopf gesenkt und der Weg durch die Mitte gesucht wurde. Aber schon in der frühen Spielphase zeichnete sich ein Übergewicht für unser Team ab.

Auch in der Rückwärtsbewegung war RWL bemüht: außer unserer Sturmspitze blieb keiner vorn und alle liefen, was das Zeug hielt. Die Außenverteidiger hatten die wenigen Ippendorfer Angriffsbemühungen locker unter Kontrolle und Paul J. sorgte in der Mitte ebenfalls für viel Sicherheit. In der 9. musste Paul K. überraschend durch Yassin ersetzt werden. Das Wetter hatte sich zu diesem Zeitpunkt von Regen auf Schnee verlagert - hätte man ja auch im Winter mal machen können. Dem Spiel tat das keinen Abbruch, Rot-Weiß drängte weiter auf einen Treffer. In der 11. brachte Illias eine Ecke schön vor das Tor, der Ball landete nach einer schwachen Abwehr bei Jannes, der sofort den Abschluss suchte, den Ball aber einige Zentimeter zu hoch ansetzte und knapp über das Tor drosch. Das hätte die Führung sein können. Zwei Minuten später versuchte es Ilias einen ebenfalls abgewehrten Ball Volley zu nehmen, aber der Torwart konnte parieren. Gleich im Gegenzug kam dann Ippendorf zum ersten Mal gefährlich vor unser Tor, aber Nils verhinderte mit einer Bombenreaktion den unverdienten Gegentreffer. Nur fünf Minuten danach dann tatsächlich Glück für unser Team, weil Ippendorf aus der Distanz nur die Latte traf. Den hätte sonst selbst Nils nicht mehr gehalten. 

Nach 20 Minuten wechselten die Coaches erneut: Lukas kam für Yassin ins Spiel. Moritz wechselte auf die rechte Außenbahn, Lukas in den Sturm und Ilias übernahm die 6. Und das machte er großartig: mit viel Laufeinsatz und gutem Zweikampfverhalten initiierte er immer wieder schnelle Vorstöße. So kennen wir das nun schon seit einigen Spielen von ihm, kann es sein, dass da irgendwo ein Knoten geplatzt ist? In der 22. Minute bat der ausgepumpte Jakob um Auswechslung und wurde durch Haris ersetzt. Kurz darauf dann ein schöner Angriff durch die Mitte, Lukas passte auf Jannes, der zieht ab, trifft aber leider nur den Pfosten. Aluminium, die Zweite. Kurz vor der Halbzeit ersetzte dann Adonis Jannes. Gleich im Anschluss setzte Moritz mit einem schönen Pass Lukas in Szene, aber auch der schoß knapp über das Ippendorfer Tor. Und um das Maß voll zu machen, zog in der 30. Minute Josef aus ca. 20 Metern Entfernung ab und traf - die Latte. Alu III.

Dann war Pause, Betreuer wärmten sich bei Kaffee und Spieler berieten sich in der Kabine. Viel zu motzen hatten die Coaches jedenfalls nicht, denn ihr Team hatte prima gespielt. Deshalb ging es auch unverändert wieder auf den Platz. Immerhin hatte der Schnee sich mittlerweile wieder in leichten Nieselregen verwandelt. RWL setzte ungerührt das Powerplay fort. Irgendwie musste das Ding doch unterzubringen sein. So dachte sich auch Adonis in der 4. Minute, verfehlte jedoch mit seinem Schuss das Ippendorfer Tor knapp. Das spielerische Übergewicht unserer Lieblingsmannschaft wurde immer deutlicher. In der 10. Minute eine Ecke von Ilias, die aber sowohl Lukas als auch Adonis leider verpassen. Zeit für taktische Umstellungen. In der 17. Minute kam Paul K für Josef und übernahm den Rechtsaußen. Moritz wechselte auf die 10 im zentralen Mittelfeld. Jakob kam zurück und ersetzte Haris in der Abwehr. Und weiter ging es. Ilias setzte sein starkes Spiel fort und beschäftigte mittlerweile immer gleich zwei oder drei Ippendorfer. Leider kamen dann seine Abspiele etwas zu spät, um daraus auch Kapital schlagen zu können.

In der 17. Spielminute kam dann Yassin zurück und ersetzte Lukas im Sturm. Eine Position, die Yassin besser zu liegen scheint, als der Rechtsaußen. In der 19. setzte sich Paul K auf eben dieser Position ganz stark durch und brachte einen Ball von der Eckfahne aus hoch in den Strafraum, wo er sich gefährlich in Richtung Tor senkte und vom aufmerksamen Torwart mit Ach und Krach noch gehalten werden konnte. In der 21. versuchte es Ilias mit einem guten Fernschuss, der aber genauso gut gehalten wurde. In der 24. Minute wieder eine starke Flanke von rechts durch Paul K, in der Mitte versuchte Moritz eine Abnahme per Seitfallzieher, verfehlt aber knapp. Ob ein Kopfball hier womöglich die bessere Option gewesen wäre? Wir werden es nie erfahren. Tatsache war jedoch, dass die Zeit allmählich knapp wurde. Und es hatte tatsächlich aufgehört, zu regnen! In der 26. kam Josef zurück für Yassin. Gleich danach die wohl beste Möglichkeit des Spiels, als Ilias eine Ecke schön vor's Tor brachte und Archana per Volley die Latte traf. Den Nachschuss von Moritz konnte der Torwart irgendwie noch klären. Das vierte Mal Alu, das hat man auch nicht oft. Aber es war bezeichnend für dieses Spiel: der Ball wollte und wollte einfach nicht ins Netz.

Und so blieb es bis zum Abpfiff beim torlosen Unentschieden. Dass auf unserer Seite trotzdem niemand den Kopf hängen ließ, darf durchaus positiv bewertet werden. Zu deutlich war die Überlegenheit unserer Lieblingsmannschaft, die zwar einen Sieg verdient gehabt hätte, aber heute eben mal kein Tor gemacht hatte. Was soll's, so etwas passiert auch Mannschaften wie Borussia Dortmund und Bayern München mal... Und in der Bundesliga würde man wohl sagen, dass unser Team heute die Reaktion gezeigt hat, die nach der Pleite gegen den BSC von ihr erwartet worden war. Das war wieder ein überzeugender Teamauftritt mit Kombinationsspiel durchdachtem Spielaufbau. "Man of the match" war heute allerdings klar Ilias: er hat auf der 6er Position nicht nur starke Akzente nach vorn gesetzt, sondern auch nach hinten für viel Sicherheit gesorgt. So viel, dass Nils im Tor eine eher langweilige zweite Hälfte verbringen musste. Wenn das so weiter geht, könnte die 6 dauerhaft neu besetzt werden.

Fotos mussten heute aufgrund des ätzenden Wetters leider gänzlich entfallen.


7 auf einen Streich

27.02.2016: Auswärts gegen den Bonner SC

(jan) Bei märchenhaften äußeren Bedingungen (blauer Himmel, Sonnenschein, frische Luft) trat unsere D2 heute beim amtierenden Tabellenführer unserer Staffel an, dem Bonner SC. Wir alle erinnern uns wohl noch an das Hinspiel, bei dem es einer kämpferischen Lessenicher Mannschaft gelang, dem giftigen BSC-Team die bislang einzige Niederlage der Saison beizubringen. Damals wurde klar, dass es sich bei diesem Gegner zwar überwiegend um 2005er Jahrgänge handelt, sie aber keinesfalls zu unterschätzen sind, weil sie einen schnellen und aggressiven Kombinationsfußball spielen. Ob es an diesen Erinnerungen lag, dass heute tatsächlich nur 9 Spieler für den Einsatz an der Josefshöhe zur Verfügung standen? Keine Ahnung, aber klar war, dass man heute ohne Auswechselspieler gegen das Topteam antreten musste.

Um den Offensivdrang des Bonner SC zu bremsen, setzte Markus heute erstmals auf ein sehr defensives 3-4-1-System. Mangels anderer verfügbarer Defensivkräfte wurde Moritz auf den Liberoposten beordert, flankiert von Archana auf der linken und Paul J. auf der rechten Seite. Davor agierten mit Ilias und Josef zwei 6er. Links außen trat Jannes an, rechts außen Lukas. Beide erhielten die strikte Order, sich bei gegnerischem Ballbesitz sofort nach hinten zu orientieren, um so die Defensive zu verstärken. Einsam in der Spitze sollte Adonis auf lange Bälle lauern. Im Tor stand wie immer Nils.

Machen wir es so kurz, wie nur möglich: das gut durchdachte System funktionierte - anfangs. Zwar kamen die quirligen Gegner schon in der 2. Minute zu einer ersten Torchance, die Nils mit einer prima Reaktion vereitelte. Aber darüber hinaus standen unsere Abwehrreihen geschlossen. Der BSC machte Druck, lief sich aber spätestens in der zweiten Defensivreihe fest. In der 4. Minute der erste Eckball für den BSC. Der brachte nichts ein, sondern eröffnete eine Kontermöglichkeit für unser Team, das sich aber etwas überhastet anstellte und den Ball knapp hinter der Mittellinie wieder verlor.

In der 10. Minute kam ein BSCler an der Strafraumlinie frei zum Schuss und traf die Latte. Ein Ereignis, das auf Lessenicher Seite zu Verunsicherung führte. Denn nur zwei Minuten später führten drei allzu zögerliche Abwehraktionen zum 1:0 für die Gastgeber. Die hatten jetzt Spaß an der Sache und packten im Angriff noch eine Schippe drauf. Nur zwei Minuten später drangen sie wieder in unseren Strafraum ein, aber Moritz konnte den Ball zur Ecke klären.

Die Ecke brachte nichts ein, aber der nächste Abwehrversuch führte zu einem Freistoß für den BSC, der aber aus knapp 18 Meter Entfernung weit über das Tor gesetzt wurde. In der 16. Minute wieder ein Freistoß für die Bonner, der aber nur zu einer weitere Ecke führte, die ebenfalls nichts einbrachte. RWL stand jetzt nur noch hinten drin und kam kaum noch zum Luft holen. So war es nur eine Frage der Zeit, wann das zweite Tor fiel. In der 20. Minute hatte unser Team großes Glück, als der aufmerksame Schiri eine Abseitsstellung des BSC erkannte.

Aber nur 5 Minuten später durften die blau-weißen Bonner ungestraft durch Mittelfeld und Abwehr kombinieren. Dabei sahen unsere Außenpositionen erstmals gar nicht gut aus, denn sie waren entgegen der Order viel zu weit vorn und vor allem vor ihren Gegenspielern, die plötzlich in Überzahl auf unsere Verteidiger zurannten und sich mit schönen Doppelpässen in Schussposition brachten. Der Abschluss bescherte ihnen das verdiente 2:0, Nils war dabei komplett chancenlos. Von Lessenicher Angriffen war bis dahin (25. Minute) buchstäblich nichts zu sehen. Wenn unsere Lieblingsmannschaft mal den Ball erobern konnte, verlor sie ihn postwendend wieder. Der allererste "Torschuss" unseres Teams war ein Ball aus der Distanz von Josef, der aber das gegnerische Tor um mehrere Meter verfehlte. So kam immerhin der BSC Torwart zu seinem ersten Ballkontakt. Viel mehr sollten es nicht werden... In der 29. Minute gab es wieder eine Ecke für den Bonner SC, der diesmal noch zum 3:0 führte.

In der Pause blickte man in rat- und mutlose Lessenicher Gesichter. Abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen verrieten Mienen und Körpersprache schon, dass bei Rot-Weiß Resignation herrschte. Die versuchte der eine mit Schulterzucken, der andere mit kleinkindartigen Trotzreaktionen zu überspielen. Kein schöner Anblick. Markus erinnerte an das vor dem Spiel besprochene Konzept und mahnte zur konzentrierten Arbeit nach hinten und zum engeren Deckungsspiel. Mehr konnte er nicht tun, denn es waren ja keine Ersatzspieler dabei.

Nach dem Wiederanpfiff keimte dann einmal kurz so etwas wie Hoffnung auf beim Lessenicher Anhang. Adonis erspielte sich den Ball an der Mittellinie und setzte sich endlich einmal gegen seine zwei Köpfe kleineren Gegner durch. Sein Abschluss wurde aber vom Keeper zur Ecke abgewehrt, die nichts einbrachte. Die nächste Offensivaktion, wieder von Adonis, konnte der Bonner Torwart dann locker halten. Jetzt war der BSC auch wieder wach und begann, wieder anzugreifen. In der 9. Minute hätte er fast auf 4:0 erhöht, aber Nils konnte zunächst brillant abwehren und den Nachschuss kratzte Archana von der Linie. Ab da, man muss es leider so sagen, spielte dann wirklich nur noch der BSC. Und wie. In der 11. gab es mal wieder einen Freistoß, der aus ungefähr 20 Metern hoch in den Strafraum gegeben wurde, wo er vom kleinsten der Bonner per Kopf (!) zum 4:0 verwandelt wurde. In der 15. folgte das 5:0, in der 18. das 6:0 und in der 21. erhöhte der BSC sogar noch auf 7:0. Einzig erwähnenswerte Aktion war in der 22. noch eine Ecke für RWL, die Adonis aber neben das Tor köpfte. Über den pünktlichen Schlusspfiff des Schiedsrichters waren wohl vor allem alle anwesenden Lessenicher froh.

Was für eine höllische Packung für unser Team! So etwas kann vorkommen. Aber es ist schon seltsam, denn mal abgesehen von Moumin stand heute praktisch das Team auf dem Platz, das das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hatte. Damals hatten uns Einsatz und Kampfbereitschaft den Sieg beschert. Davon war heute bei den allermeisten leider gar nichts zu sehen. Im Gegenteil: ideen- und teilnahmslos ließen sich unsere Spieler den Ball vom Fuß nehmen und machten es den bissigen, konzentrierten Gegnern damit allzu leicht, sich in einen regelrechten Rausch zu spielen. Konsequent waren einige Spieler nur, wenn es darum ging, die Anweisungen des Trainers zu ignorieren. Der hatte in der Halbzeit auf die offensichtlichen Fehler in unserem Spiel hingewiesen. Aber bei den Betroffenen war keine Bereitschaft zu erkennen, sie abzustellen. So komisch es bei einer 0:7-Klatsche auch klingen mag: das Problem war nicht die Abwehr, sondern die mangelnde Einsatzbereitschaft. Alles, was unsere D2 mal stark gemacht hat, ist derzeit irgendwie abhanden gekommen. 

Spaß hat es heute wohl keinem gemacht. Vielleicht sollten sich alle Beteiligten mal ein paar Gedanken über ihre Einstellung zur Mannschaft und zum Spiel machen. Das beginnt bei der regelmäßigen Teilnahme am Training, bei dem alle (!) Trainer viel Zeit und Engagement einbringen, um den Spielern das Fußballspielen beizubringen. In der D-Jugend spielt man eben nicht mehr bei den Bambini, es geht nicht mehr nur um den Zeitvertreib, sondern auch darum, das Spiel selbst zu entwickeln. Davon ist bei einigen derzeit leider zu wenig zu sehen. Wer in der kommenden Saison in der C-Jugend noch dabei sein will, sollte sich jetzt gewissenhaft darauf vorbereiten. Dann spielt man nämlich nicht nur auf dem großen Platz, sondern auch mit 11 Leuten. Und da kommt es dann besonders auf teamtaugliches Verhalten an.


Besuch bei Tante Hertha

20.02.2016: Auswärts gegen FC Hertha Bonn II

(jan) Der milde Winter hält an, da machte es auch nichts, dass unsere D2 heute auswärts bei Hertha auf Asche antreten musste. Der Platz präsentierte sich in erstaunlich gut bespielbarem Zustand und einige fühlten sich schon fast wehmütig an die alten Tage auf der Lessenicher Tenne erinnert. Aber nur für wenige schwache Momente, dann konzentrierten sich alle auf das anstehende Spiel. Alle, das waren in diesem Fall wirklich alle, die Lust hatten, zu spielen und beim Training gewesen waren. Unter denen, die sich eingefunden hatten, bildete Markus die folgende Startaufstellung: Nils wie immer im Tor, zentral in der Abwehr Paul J. Hinten rechts Archana, hinten links Ilias. Auf der 6 startete heute Lukas, während Moritz auf der 8 den offensiveren Mittelfeldpart übernahm. Rechts außen Yassin, links außen Jannes und in der Spitze Josef. An der Seite warteten außerdem zunächst Adonis, Haris und Jakob.

Viele hatten wohl noch das schwache Spiel vom vergangenen Wochenende im Kopf und sich daher vorgenommen, es heute besser zu machen. Entsprechend offensiv begann unser Team das Spiel. Mit viel Druck schnürten sie die Gastgeber zunächst in der eigenen Hälfte ein. Vor allem Lukas wirbelte im Mittelfeld und trieb zusammen mit Moritz den Ball wieder und wieder nach vorn. Leider waren dort aber unsere Außenpositionen wieder nur allzu selten besetzt, sodass die meisten Spielzüge durch die Mitte gingen, wo sie von den Herthanern relativ leicht abgefangen werden konnten. Irgendwie erinnerte der fehlende Biss unserer Lieblingsmannschaft ziemlich an das vergangene Wochenende. Gepaart mit einigen Unkonzentriertheiten führte das dazu, dass auch noch so große Chancen mal wieder nicht in Tore umgesetzt werden konnten. Umgekehrt erspielten sich die zunächst überforderten Gastgeber in der 10. Minute eine erste Chance, die Nils aber konsequent beendete, indem er den Ball mit einer schönen Parade hielt. Danach bot sich wieder das alte Bild: RWL drückte bis zur Strafraumgrenze, dann passierte nichts mehr. Erst in der 15. Minute schaffte es der unermüdliche Lukas, sich durch das gelb-schwarze Abwehrgetümmel zu mogeln und den Ball zum 0:1 rein zu stochern. 

Wer aber glaubte, jetzt sei der Knoten bei unseren Jungs endlich geplatzt, sah sich leider getäuscht: zwar kamen sie wieder und wieder nach vorn, aber es fehlte an Abschlussversuchen. Erwähnenswert ist allenfalls noch ein schnell gespielter Konter unseres Teams in der 25. Minute, bei dem Moritz für Yassin auflegte, dessen Schuss aber gehalten wurde.

Eine Minute darauf bediente Moritz dann Jannes, dessen Kopfball aber leider über die Latte ging. Und wie immer, wenn wir die Tore nicht machen, dann macht sie der Gegner: kurz vorm Pausentee in der 30. Minute spielten sie einen schnellen Konter mit einem langen Ball auf ihren schnellsten Stürmer, der dem herauseilenden Nils mit einem flachen Ball keine Chance ließ und zum 1:1 einnetzte. Gleich danach hatte Hertha dann nach einem Freistoß sogar noch die Chance, in Führung zu gehen, aber Nils faustete sowohl den fies hoch reinsegelnden Freistoß als auch den anschließenden Nachschuss aus nächster Nähe einfach weg. So ging es mit einigermaßen ernüchtert in die Halbzeit.

Der Trainer war nicht amüsiert und richtete deutliche Worte an seinen zaudernden Kader. Er stellte das System um: Moritz und Lukas tauschten die 6er und die 8er Position. Ansonsten ging es unverändert in die zweite Hälfte. Gleich in der 4. Minute das alt vertraute Bild: RWL erspielte sich zwar schöne Gelegenheiten, schloss aber nicht ab: in diesem Fall war es Jannes, der das Leder über das Tor setzte. In der 6. Minute gönnte Markus Jannes eine Pause und ersetzte ihn durch Adonis. In der 9. Minute traten dann gleich drei Lessenicher im Mittelfeld über einen eigentlich harmlosen Ball, der daraufhin bei einem Herthaner landete, der von der Strafraumgrenze aus abzog und sein Team damit zum 2:1 in Führung brachte. Unsere Kicker reagierten geschockt - und ließen in der 12. Minute beinahe noch das 3:1 zu, hatten aber Glück, dass der Ball am Tor vorbeieierte.

Es war Zeit für einen Ruck. Den brachte dann in der 13. Minute ein Freistoß, den Ilias wunderbar in den Strafraum brachte und der von Moritz zum 2:2 Ausgleich eingeköpft wurde. Danach hatten unsere Spieler offenbar ihr Selbstvertrauen wiedergefunden, denn schlagartig spielten sie wieder den Angriffsfußball, der sie in der letzten Spielzeit so stark gemacht hatte. Hertha kam jetzt kaum noch zum Luftholen. Lukas wechselte nun in die Sturmspitze, Josef auf die rechte Außenbahn und Ilias auf die , der hinten links durch Jakob ersetzt wurde. In der 15. Minute kam Haris für Paul J. auf den Platz und übernahm dessen Platz in der Abwehr. Nur zwei Minuten später setzte sich Moritz schön in der Mitte durch, verpasste aber das Tor im Abschluss knapp.

In der 19. Minute flankte Josef von rechts vor's Tor, aber Adonis konnte sich nicht zum Abschluss entschließen. Eine Minute danach schickte Moritz dann mit einem tollen Steilpass Lukas auf die Reise, der seinen starken Auftritt mit dem 3:2 krönte. In der 24. Minute versuchten es die beiden noch einmal, liefen sich aber leider am letzten Verteidiger fest. Kurz zuvor war Adonis wieder durch Jannes ersetzt worden und Moritz und Lukas hatten erneut ihre angestammten Positionen getauscht.

In der 26. Minute kam Hertha tatsächlich noch einmal zu einem Eckball, der aber auch beim zweiten Versuch keine Gefahr brachte. Stattdessen brachte der schnelle Gegenangriff Gefahr vor das schwarz-gelbe Tor, aber die Torfrau war auf dem Posten und hielt den recht schwachen Abschluss von Josef. Gleich danach erlöste der Schlusspfiff beide Teams und besiegelte damit den Auswärtssieg unseres Teams.

Es war kein schönes Spiel, dazu waren unsere Kicker in der ersten Hälfte einfach zu unentschlossen. Erst nachdem sie in Rückstand geraten waren, wachten sie auf und machten mit Willen und Einsatz ihren Gegnern schwer zu schaffen. Wieder einmal müssen wir an dieser Stelle unserem Keeper danken, der mit ganz großartigen Paraden Schlimmeres verhinderte. Auch Archana muss erwähnt werden, die wieder einmal ca. 90% ihrer Zweikämpfe gewann und damit hinten für sehr viel Sicherheit sorgte. Ilias machte seine Sache heute ebenfalls sehr gut. Seine Standards waren immer gefährlich und sogar auf der 6 machte er eine gute Figur. In der Angriffsmaschine hakt es weiterhin noch an der konsequenten Besetzung der Außenbahnen. Aber immerhin war das heute schon besser als gegen Endenich. Lukas und Moritz ergänzten sich im zentralen Mittelfeld sehr gut und waren an allen Toren unseres Teams beteiligt.

Letztlich war das heute zwar kein schöner, aber ein verdienter Sieg. In der Tabelle bringt er leider nix, denn der Bonner SC hat mit einem 9:0 Erfolg gezeigt, wie man auch gegen Endenich auftreten kann. Und der BSC ist unser nächster Gegner...

 


Anlaufschwierigkeiten

14.02.2016: Heimspiel gegen FV Endenich

(jan) Die Winterpause ist vorbei, die Rückrunde hat begonnen. Eigentlich ein Grund, sich zu freuen. Zumal mit Endenich heute ein Gegner antrat, der zumindest auf dem Papier beherrschbar schien. Bei vertretbar milden Temperaturen und leichtem Nieselregen traf man sich also am Sonntagmorgen, um sich wieder in den Meisterschaftsmodus zu bringen. Die Zu- und Abgänge der Winterpause hatten die Aufstellung etwas durcheinander gewirbelt: Nils wie gewohnt im Tor, in der Abwehr links Paul J., rechts Archana und als Libero Jakob. Auf der 6 Moritz, auf der 8 Yassin. Links außen Jannes, rechts außen Josef du im Sturm Lukas. Am Rand warteten zunächst Haris, Simon und Paul K. auf ihren Einsatz. 

Nach dem pünktlichen Anpfiff übernahm unser Team auch gleich das Kommando und setzte die im Schnitt deutlich kleineren Gelb-Schwarzen unter Druck. Allerdings wurde dabei ein wenig zu viel gedribbelt. Außerdem liefen sämtliche Angriffsbemühungen durch die Mitte, weil die Außenpositionen nicht konsequent besetzt waren. Deshalb liefen sich Yassin, Moritz und Lukas häufig in der dicht stehenden Abwehr der Gegner fest. Und so war es in der 6. Minute schließlich ein Fehlpass der Gegner, der Lukas frei vor den Torwart brachte. Lukas nutzte die Gelegenheit und schob den Ball unterm Torwart durch zum 1:0 ein. 

Zuschauer und Gegner waren auf weitere Tore der überlegenen Gastgeber eingestellt, aber die taten sich weiterhin dadurch schwer, dass sie ihr Angriffsspiel unnötig eng machten. In der 9. Minute bat der ausgepumpte Josef um eine Pause und wurde durch Adonis ersetzt. An der fehlenden Außenbesetzung äderte sich dadurch leider auch nichts. Wieder und wieder rannte sich unsere Defensive in der Mitte fest und vergab dadurch eine Gelegenheit nach der nächsten. Nach einer Viertelstunde dann der erste Endenicher Angriff - und der führte auch sofort zum 1:1 Ausgleichstreffer. Effektiver kann man nicht spielen.

In der 20. Minute kam Haris für Jakob. Eine Minute später wieder ein Lessenicher Angriff, Adonis schickte Moritz steil, doch dessen Abschluss landete nur an der Latte. In der 24. kam Paul K. für Paul J, in der 27. Josef wieder für Adonis. Am Spielstand änderte sich trotzdem nichts, die Chancenauswertung von RWL blieb leider äußerst bescheiden.

Entsprechend unfreundlich war die Ansprache der Coaches in der Halbzeit. Markus, Nils und Julius bemängelten zu recht den fehlenden Biss auf Seiten ihres Teams. Da Lukas das nicht ensehen wollte, wurde er gegen Simon ausgewechselt. Nach dem Wiederanpfiff fanden sich unsere Außensürmer etwas disziplinierter auf ihren Posten ein. Das sah zumindest mal etwas besser aus, als in der ersten Hälfte. Und sofort kam es wieder zu guten Angriffen, die aber vom sehr guten Endenicher Keeper zunichte gemacht wurden. In der 6. Minute wurde Haris durch Paul J. ersetzt. Die einzig konstante Besetzung in der Defensive blieb über die gesamten 60 Minuten Archana, die mal wieder eine sehr überzeugende Partie ablieferte. Vorne raus passierte leider weiterhin nichts Entscheidendes. Zwar erspielte sich unsere Kicker Eckball um Eckball, aber keiner führte zum Siegtreffer. Das lag auch an der aufopferungsvoll kämpfenden Endenicher Abwehr, die alles daran setzte, den erkämpften Punkt zu halten. In der 11. Minute feierte Lukas sein Comeback, als er Simon ersetzte. In der 15. kam Jakob zurück für Paul J. Aber alles änderte nichts daran, dass es nach 60 Minuten immer noch 1:1 stand. Endenich feierte den verdienten Punkt, unsere D2 ärgerte sich über die verpasste Chance, Anschluss an den Bonner SC zu bekommen, der am Vortag ebenfalls nur ein 1:1 gegen JSG Beuel erreicht hatte.


Zurück zu alter Stärke

06.12.015: Heimspiel gegen JSG Beuel

(jan) Nikolaus: da stellt man die Schuhe vor die Tür - bzw. zieht sie sich an, die mit den Stollen. Denn heute kam nicht der Mann mit dem weißen Bart, sondern die JSG Beuel nach Lessenich. Deren zweite Mannschaft belegte mit einem Punkt Vorsprung vor unserem Team den zweiten Tabellenplatz. Ein Sieg musste also her, doch dass es den nicht geschenkt geben würde, war allen Beteiligten durchaus bewusst. Schon gar nicht mit einer so unschönen Leistung wie am vorangegangenen Spieltag. Aber lassen wir den lieber ruhen. 

Heute ging es mit dieser Formation auf den Platz: Nils im Tor, Paul J. hinten rechts, Archana hinten links und Lukas in der Mitte. Die 6 war heute Ilias, Moritz davor auf der 10, links außen Jannes, rechts außen Moumin und in der Spitze der leider gesundheitlich angeschlagene Josef. Tapfer, dass er trotzdem auflief! An der Linie warteten Haris, Mahad und Simon. Und los ging's.

Die in gelb-blau gewandeten Gäste erinnerten von Wuchs und Spielweise her stark an die sehr jungen Gegner vom Bonner SC: im Schnitt eher etwas kleiner als unsere Kicker, starteten sie sehr schwungvoll, trafen aber auf wache Lessenicher, die ihnen das Spiel nicht kampflos überlassen wollten. Dank Markus' Ermahnungen standen unsere Spieler heute viel sicherer und ließen sich auch durch die quirligen Gäste nicht dazu verleiten, ihre Positionen aufzugeben.

So entstand zunächst ein sehr auf das Mittelfeld konzentriertes Spiel, bei dem keine Seite es so richtig bis an den Strafraum schaffte. Erst nach 6 Minuten konnte Moumin sich auf der rechten Seite mal entscheidend durchsetzen, doch sein Pass ins Zentrum fand dort keinen Abnehmer. Nur eine Minute später noch einmal ein Versuch über rechts, doch auch dieser Ball wurde von den Beuelern abgefangen. Und dann ging es ganz schnell: aus der eigenen Hälfte schickten die Gäste einen wunderschönen Pass laaang und diagonal in die Spitze, wo der wieselflinke 9er ihn aufnahm und Nils im Abschluss keine Chance ließ: das 0:1. Ein Klassetreffer, leider aus unserer Sicht vom falschen Team.

Davon ließ sich unsere D2 aber nicht irritieren. Sie hielten weiter dagegen und arbeiteten auf allen Positionen fleißig auf den Ausgleich hin. Aber die JSG hatte andere Pläne und ein ums andere Mal versuchten sie, den ersten Treffer zu kopieren. Der lange Diagonalpass auf die Rakete mit der 9 scheint das Patentrezept dieser Truppe zu sein. In der 12. Minute erhielt die JSG dann auch noch einen Freistoß, den der Schütze aber aus einiger Entfernung knapp über unser Tor setzte.

In der 16. Minute erreichte dann doch wieder ein Ball den schnellen 9er, der wieder loszog und wieder erfolgreich abschloss, diesmal zum 0:2. Markus reagierte, er nahm Paul vom Platz, beorderte Moumin in die Defensive und brachte Mahad auf rechts außen. Trotzdem durfte Moumin eine Minute später doch nochmal nach vorne, um einen Freistoß zu schießen. Das sind Momente, die wir mögen. Und wir wurden auch diesmal nicht enttäuscht, denn Moumin platzierte das Leder für den Beueler Keeper unhaltbar direkt zum 1:2 im Kasten. Kurze Zeit später hätte Moritz nach einem Eckball beinahe per Fallrückzieher den Ausgleich erzielt. Leider beeindruckte das alles die Gäste nur mässig: nur eine Minute später umkurvte wieder die blau-gelbe 9 alle rot-weißen, Gegner, machte seine dritte Hütte zum 1:3 und stellte damit den alten Vorsprung wieder her.

Machte aber nichts, unser Team hielt sich weiter wacker. Unsere Defensive hatte sich mittlerweile ganz gut auf den Beueler Standardangriff über die Nummer 9 eingestellt. Das merkte auch der gegnerische Trainer und gönnte seinem Dreifach-Torschützen eine Pause. Danach wurde es auf der Beueler Seite merklich ruhiger. Statt dessen versuchten unsere Kicker ihr Glück - und das gar nicht mal schlecht. In der 26. Minute leitete Archana mit einem prima Pass auf Moritz einen schnellen Angriff ein. Moritz leitete weiter auf die linke Außenbahn, wo Jannes den Ball aufnahm und ihn scharf vor das gegnerische Tor brachte, wo Josef nur um Zentimeter zu spät kam. So strich der Ball um eine Handbreit am Tor vorbei. Genau diese schönen, überlegten Spielzüge hatten wir im letzten Spiel so vermisst. Jetzt kamen sie wieder. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde dann noch Ilias etwas rüde gefoult und musste vorübergehend verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Simon.

Die Coaches hatten in der Pause trotz des Rückstands nur freundliche Kommentare. Lob gab es insbesondere für den Einsatz und das Zusammenspiel. Und tatsächlich zeigten unsere Kicker heute wieder ein ganz anderes Spiel als gegen Oberkassel. Hier wurde engagiert gerannt und gefightet. Einige nahmen sich in den Zweikämpfen gegen die oft kleineren Gegner etwas zu höflich zurück, aber der Wille, das Spiel in den Griff zu bekommen, war erkennbar. Allerdings muss man auch anerkennen, dass die JSG ein tolles Spiel zeigte. Derart motiviert ging es unverändert in die zweite Hälfte.

Und gleich nach fünf Minuten schickte Simon außen Jannes steil, der nicht lange fackelte, aus halblinker Position abzog - und die Latte traf. Zwei Minuten später griff die JSG an, traf jedoch nur unser Außennetz. Unsere Defensive machte heute wieder einen sehr überzeugenden Job. Angesichts der Gegentore mag das merkwürdig klingen, aber sie standen sehr kompakt und agierten sehr variabel. Das zahlte sich vor allem aus, als JSG unter lautstarkem Beifall der mitgereisten Auswärtsfans die Nummer 9 wieder einwechselte. Jetzt kümmerte sich jedoch Moumin sehr aufmerksam um den Kollegen. Und immer, wenn Moumin gefordert war, übernahmen die übrigen Abwehrleute seinen Raum. Mannschaftsspiel vom Feinsten. In der 10. Minute kam Ilias zurück und Simon bekam eine Pause. Gleich darauf setzte Mahad zu einem Sprint über die rechte Seite an, aber seinen Abschluss konnte der Beueler Torwart halten. Nach einer Viertelstunde ersetzte Paul J die wieder sehr starke Archana auf der linken Abwehrseite. Es lag jedenfalls nicht an diesem Wechsel, dass nur kurze Zeit später ein Beueler Abstauber im Lessenicher Abwehrgetümmel einen Ball ins Tor stochern konnte. 1:4, es drohte eine Packung.

Aber gerade jetzt, zeigte unsere Lieblingsmannschaft Charakter: sie mobilisierten noch einmal alle Kräfte und setzten die Gelb-Blauen gehörig unter Druck. In der 22. Minute erhielten sie aufgrund eines Rückpasses einen indirekten Freistoß im Beueler Strafraum. Lukas legte auf Moumin ab und der traf - in die Mauer. In der 24. Minute wechselten die Coaches Josef für Mahad ein. Und eine Minute später bediente der starke Lukas Moritz, der in der Mitte durchstartete und mit einem schönen Schuss zum 2:4 traf. Von JSG war jetzt nicht mehr viel zu sehen, es spielte fast nur noch RWL. Aber es fehlte an Fortune: in der 28. Minute verfehlte ein strammer Schuss von Josef den Beueler Kasten nur ganz knapp. Alles Wehren half nicht mehr, mit dem 2:4 wurde die erste Niederlage dieser Saison besiegelt. 

Aus Zuschauersicht können wir unseren Kickern trotzdem gratulieren: sie haben deutlich gezeigt, dass sie es können. Im Vergleich zur letzten Woche war das heute eine Steigerung um 100%. Willen, Biss und Einsatzbereitschaft waren bei allen wieder da und gegen viele andere Mannschaften hätte diese Leistung zu einem deutlichen Sieg gereicht - gegen die JSG nicht. Das bessere Team hat gewonnen, aber unsere "Verlierer" können erhobenen Hauptes in die Winterpause gehen. Der dritte Tabellenplatz hinter dem BSC und der JSG und nur eine einzige Niederlage in der Hinrunde sind respektabel. Einziger Wermutstropfen: es gibt nur ein brauchbares Foto vom heutigen Spiel, weil das Licht einfach nicht für mehr ausreichte. Sorry dafür.


(K)ein Lichtlein brennt

29.11.2015: Auswärtsspiel gegen Oberkasseler FV

(jan) Es gibt Sonntage, an denen es sich lohnt, früh aufzustehen, um sich ein Spiel der D2 anzusehen. Der heutige zählt ausdrücklich nicht dazu. Alle tapferen Betreuer, die ihre Kicker heute zum Auswärtsspiel in Oberkassel begleitet haben, haben sich hinterher gewünscht, sie wären im Bett geblieben oder hätten sich Zeit für das erste Adventsfrühstück des Jahres genommen. Doch der Reihe nach.

Zur Abfahrt um 09:30 Uhr fehlt ein nominierter Spieler unentschuldigt. Schon das war ein schlechtes Omen. Immerhin: zu dieser frühen Stunde ist auch die Anreise nach Oberkassel kein Problem, der Konvoi erreicht den versteckten Platz in Rekordzeit. Nur, um dann festzustellen, dass die Bälle in Lessenich vergessen wurden. Noch ein schlechtes Omen.

Die Mannschaft stellt sich so auf: Timo im Tor, hinten rechts Archana, hinten Mitte Haris, hinten links Nils. Nils? Ja, genau, der Nils, der sonst im Tor steht, spielt heute mal wieder auf dem Feld. Das liegt am akuten Paulmangel, denn weder Paul K noch Paul J können hier dabei sein. Auf der 6 Moritz, auf der 8 Mahad, vorne links Jannes, vorne rechts Moumin und in der Spitze Lukas. An der Linie zunächst Adonis, Josef und Simon. Liest sich nicht schlecht. Wurde es aber.

Nach pünktlichem Anpfiff übernimmt RWL zunächst das Kommando gegen sehr verschüchterte Gastgeber. Gleich in der ersten Minute erspielt Moritz einen Eckball, der von Moumin rein gebracht wird, aber nichts einbringt.

In der 8. Minute ein Freistoß, den Moumin von rechts direkt ausführt, aber der Ball landet in den Armen des Keepers. Das Spiel plätschert dahin, unser Team ist feldüberlegen, macht aber nichts daraus. Viele viele Einzelaktionen und wenig Zusammenspiel sind zu beobachten.

In der 17. Minute dann ein weiterer Eckball für Rot-Weiß, Moumin tritt, Moritz nimmt ab: 0:1. Gleich darauf der erste Wechsel: Mahad geht, Josef kommt.

Ein guter Wechsel, denn fünf Minuten später bringt Moumin einen Freistoß vor das Tor, Jannes und Lukas behindern sich gegenseitig, aber der Ball landet nach einem Abpraller bei Josef, der humorlos mit Wucht zum 0:2 abschließt. Drei weitere Minuten vergehen, bis der Ball im Oberkasseler Strafraum eher zufällig Jannes vor die Füße rollt, der zum 0:3 vollendet. Nur eine Minute danach überlässt Josef einen Ball für Lukas, der von der Strafraumgrenze hart schießt, aber ein wenig zu hoch ansetzt. Schade, das hätte das 0:4 sein können. Kurz vor dem Pausenpfiff wechseln die Coaches, Adonis ersetzt Haris und Simon kommt für Lukas.

In der Pause gibt es böse Worte vom Trainer. Zu recht, denn unsere Lieblingsmannschaft nutzt den vielen Platz, den die Gegner ihr lassen, nicht aus. Es werden keine Pässe gespielt, die Stationen werden nicht gesucht, Seiten nicht gewechselt, Defensive und Offensive spielen nebeneinander her - kurz: es wird zu wenig Fußball gespielt. Einziger Lichtblick in der ersten Hälfte: Archana, die als rechte Außenverteidigerin nicht nur hundert Prozent ihrer Zweikämpfe gewinnt, sondern die gewonnenen Bälle auch noch sicher an die Mitspieler bringt. Eine ganz starke Leistung. Der Rest sollte sich daran ein Beispiel nehmen, tut es aber nicht. 

Gleich nach Wiederanpfiff ein Freistoß für Oberkassel. Der Schütze legt sich den Ball in ca. 25 Metern Entfernung zurecht, nimmt Anlauf und schießt direkt. Nicht sehr hart, nicht sehr platziert, aber unser Keeper benutzt nicht die Hände, um den Ball zu fangen, sondern versucht, Volley per Fuß abzuwehren. Das geht aber leider nach hinten los und der Ball landet im eigenen Netz. Oberkassel ist begeistert und freut sich über das vierte Tor der Saison, neuer Spielstand 1:3. So ein Missgeschick kann ja mal passieren. Und wenn man das als Weckruf nimmt, dann kann das sogar hilfreich sein. Leider nimmt es heute nur Oberkassel als Weckruf, Lessenich spielt weiter klein klein, ohne Blick für den Mitspieler, fahrig, überhastet, planlos. Und sogar pomadig. Denn während die Gastgeber nach dem unverhofften Tor plötzlich wieder Hoffnung schöpfen, sind sich einzelne von uns offenbar zu schade, die Gegner ernst zu nehmen.

Das nutzen die Grün-Schwarzen in der 4. Minute zu ihrem ersten richtigen Angriff. Dabei werden sie von Rot-Weiß zunächst freundlich begleitet und dann nicht am Torschuss gehindert. Und so klingelt es zum 2:3 Anschlusstreffer.

Während Oberkassel das Glück kaum fassen kann, bricht auf Lessenicher Seite jetzt alles zusammen. Totale Verunsicherung macht sich breit. Markus reagiert und wechselt in der 12. Minute Haris für Nils ein und zwei Minuten später Mahad für Jannes. Viel Unterschied macht das nicht, bei unserem Team läuft weiter nichts zusammen. Nur Archana hält ihre Abwehrseite blitzsauber, auch dann als Markus sie auf die andere Seite beordert. Aber sie allein kann das Spiel unserer Mannschaft nicht retten. Die Oberkasseler gewinnen zunehmend an Selbstbewusstsein und greifen wacker weiter an. Sie spüren ganz deutlich, dass sie heute punkten können. Und Lessenich fällt nichts dagegen ein. Im Gegenteil: unser Team rennt weiter blind und planlos in die Gegner hinein, guckt nicht links und nicht rechts und verliert Ball um Ball. Anstatt die freien Mitspieler zu bedienen, wird stur in die Oberkasseler Abwehr gelaufen. Wenn der Ball dann verloren ist, wird nicht mal mit der Schulter gezuckt, so egal ist ihnen das heute. Es ist ein echtes Trauerspiel, das wir hier heute zu sehen kriegen. Adonis wird in der 18. Minute ausgewechselt, für ihn kommt Lukas zurück. Jannes ersetzt in der 22. Minute Simon. Daraufhin wechselt Josef in die Spitze. Aber all das bringt nichts. Die Lessenicher Angriffsversuche sind einer Beschreibung allesamt nicht wert. Ersparen wir uns weitere Details, aber als der Schiri nach 60 Minuten abpfeift, kann sich auf unserer Seite keiner wirklich über diesen Sieg freuen. Ein denkbar knappes 2:3 gegen den Tabellenletzten - das ist nichts, worauf man stolz sein könnte. 

Der Wurm ist drin, anders lässt es sich wohl nicht beschreiben. Es ist vollkommen unverständlich, wie unsere Mannschaft sich heute präsentiert hat. Schlimm war vor allem, dass nichts von dem, was die Trainer forderten, umgesetzt wurde. Das begann bei der Ballannahme, setzte sich bei der eigensinnigen Dribbelei fort, zog sich durch das ungenaue Pass-Spiel und hörte mit schwachen Abschlüssen noch lange nicht auf. Als ob es nie ein Training gegeben hätte.Dass Fußball ein Mannschaftssport ist, scheinen einige tatsächlich vergessen zu haben. Zwei Tore machte die D2 nach Standards, das Dritte fiel eher zufällig. Erspielt wurde keines davon. Stattdessen schenkte man den Gegnern zwei Tore und machte sie stärker als sie in Wirklichkeit waren. Von der Kritik kann man nur Archana ausnehmen: so, wie sie heute aufspielte, war sie allen Anwesenden weit überlegen. Dass sie nicht zu den Sprücheklopfern und Showstars gehört, macht ihren Superauftritt umso sympathischer und erwähnenswerter.

Ich sage es nicht gern, aber Oberkassel hätte heute mindestens einen Punkt verdient gehabt. Denn im Gegensatz zu unserer Ansammlung großartiger Einzelspieler trat der FV wie eine Mannschaft auf. Ob wir in dieser Verfassung eine Chance gegen den neuen Tabellenführer JSG Beuel haben, wird sich am kommenden Nikolaussonntag zeigen. Ich bin da eher skeptisch.


Souveräner Heimsieg

21.11.2015: Heimspiel gegen SC Fortuna Bonn 3

(jan) Kalt und früh, das kommt uns als erstes in den Sinn, als wir uns um 10:30 Uhr am heimischen Platz treffen. Aber was soll da erst der Gegner sagen: aus dem fernen Kessenich mussten die Jungs von Fortuna Bonn sicher noch um einiges früher raus als wir. Einigen Lessenichern ist es dennoch zu früh, zwei wichtige Akteure fehlen zur vereinbarten Zeit und machen sich erst nach telefonischer Erinnerung auf den Weg - Termin vergessen, kann passieren. Trotzdem zieht eine halbstündige Verspätung natürlich erstmal die Reservebank nach sich. Damit nicht genug, fällt ein weiterer Nominierter komplett aus, weil er seine Schuhe (!) nicht auftreiben kann. Wie das nun passieren kann, erschließt sich zumindest nicht auf Anhieb. Namen werden natürlich nicht genannt.

Wenden wir uns denen zu, die letztlich in der mit blauen Laibchen bekleideten Startformation landen: Nils im Tor, beschützt von Lukas im Zentrum der Defensive und den beiden Pauls links und rechts. Moritz auf der 6 im zentralen defensiven Mittelfeld, den offensiven Part übernimmt wieder Mahad. Rechts außen läuft Moumin auf, links außen Ilias. In der Sturmspitze heute Simon. An der Linie warten die 3 Js (Jakob, Jannes und Josef).

Nach Passkontrolle und dem Spiel der D1 kann es dann mit leichter Verspätung endlich losgehen.

Der Wettergott hat übrigens ein Einsehen, es ist zwar kalt, aber darüber strahlt ein blauer Himmel. Was will man mehr?

Vom Anpfiff an zeigt sich unser Team entschlossen und überlegen und orientiert sich recht zielstrebig in Richtung des gegnerischen Tors. Meist laufen die Angriffsversuche über Moumin auf der rechten Seite, der sich viel Mühe gibt und viel Energie investiert, sich aber leider immer wieder spätestens im vierten Gegenspieler verrennt.Ein Abspiel hier und da würde viel ausmachen. Ilias hat auf der linken Seite hingegen zunächst einen ruhigeren Tag.

Fortuna zeigt sich recht beeindruckt von der rot-weißen Welle, die da auf sie zurollt und igelt sich hinten ein. In der 6. Minute hilft das aber auch nicht weiter, als Simon einen Einwurf aufnahm und den Ball schön auf Ilias weiterleitet, der von der Strafraumgrenze aus abzieht und zum 1:0 trifft. Sauber heraus gespielt, Leute. 

Fortuna stellt sich jetzt noch mehr hinten rein. Unserer Lieblingsmannschaft fällt leider nicht viel anderes ein, als die Bälle immer wieder vorhersehbar zu Moumin zu spielen, der aber mittlerweile von drei Gegenspielern bewacht wird. Wenn die angreifende Mannschaft clever genug ist, das zu nutzen, kann so etwas sehr hilfreich sein. Aber leider kommen unsere Jungs nicht auf die Idee, mal einen Ball auf die linke Seite zu bringen, wo Ilias häufig einiges an Platz hat. Die Coaches reagieren und ersetzen in der 17. Minute Ilias durch den noch schnelleren Jannes. Kurz zuvor hat Fortuna nach einer nachlässigen Abwehr einen ersten Torschuss, der gottseidank an die Latte kracht und anschließend dank Nils keinen weiteren Schaden anrichtet. Mehr gibt es von den Offensivbemühungen der Gäste nicht zu berichten.

Von uns schon: der tapfer arbeitende Simon wird in der 28. Minute durch Josef ersetzt. Mahad erhält ebenfalls eine Pause, für ihn kommt Jakob, der in die zentrale Verteidigung rückte, während Lukas Moritz' Position übernimmt, der jetzt auf die 8 wechselt. So ins Angriffsspiel eingebunden, fängt sich Lukas dann kurz vor der Pause eine gelbe Karte für ein aus Sicht der Zuschauer eher harmloses Foul ein.

Folgenlos, der Schiri pfeift nach 30 Minuten pünktlich zum Pausentee.

In der Kabine zeigen sich die Coaches eigentlich ganz zufrieden mit dem Spiel ihres Teams. Sie mahnen aber, dass ein Tor in der Regel nur ein schwacher Vorsprung ist. Das haben die vergangenen Spiele ja nun mehrfach bewiesen. Die Überlegenheit muss in weitere Tore umgesetzt werden. Dafür braucht es ein flexibleres Spiel, das aus der Mitte heraus beide Seiten bedient. Da Paul K. in der Halbzeit leider das Spiel verlassen muss, wird er hinten links durch Ilias ersetzt.

In der 4. Minute der zweiten Halbzeit dann ein Freistoß für Fortuna: der Schütze versucht es direkt, aber Nils kann den Ball locker halten. RWL schaltet wieder in den Angriffsmodus. Ilias ist weit mit aufgerückt und schickt aus dem Mittelkreis Moritz mit einem langen Ball auf die Reise. Trotz zweier Gegner kann Moritz sich durchsetzen - und den herauslaufenden Torwart mit einem flachen Ball zum 2:0 überwinden. Der Vorsprung wächst auf beruhigende Ausmaße, zumal von Fortuna weiter nicht viel zu sehen ist.

In der 11. Minute ein Eckball von Moumin, Josef köpft - und trifft leider nur die Latte. Wäre ein Tor aus dem Lehrbuch gewesen. Das fällt dafür in der 14. Minute, als Moumin von rechts in den Strafraum flankt, wo Moritz den Hammer auspackt, die Pille Volley nimmt und kompromisslos zum 3:0 in die Maschen drischt. Schade, dass es davon kein Video gibt.

Mit drei Toren Vorsprung und drückender Feldüberlegenheit nutzen die Coaches die Gelegenheit zum Ausprobieren: gleich nach dem Treffer kommt Simon wieder für Josef, während Mahad zum ersten Mal für Moumin auf rechts Außen aufläuft. Fünf Minuten später bringt Ilias einen Eckball auf Lukas, dessen Kopfball aber wieder an der Latte landet. Kann die nicht mal jemand höher setzen??? Gleich darauf der nächste RWL-Angriff, Moritz legt ab auf Jannes, aber dessen Abschluss kann vom Torwart gehalten werden. Gleich darauf wird Jannes durch Moumin ersetzt, der damit erstmals auf links Außen sein Glück versucht.

Zu diesem Zeitpunkt spielen unsere Jungs längst ihren besten Fußball: Ball und Gegner werden laufen gelassen, jeder hat einen Blick für den anderen, die Zuspiele kommen schnell und präzise. Lukas läuft sich in der Offensive die Seele aus dem Leib und bindet damit viele Gegner. Die so entstandenen Räume nutzen Moritz, Moumin, Simon oder Jannes für Angriffe. Als der Schiri ankündigt, dass zwei Minuten nachgespielt werden, ist das den Lessenicher Zuschauern nur recht.

In den allerletzten Sekunden dieser Nachspielzeit können sie dann noch einen schönen Angriff beobachten: Moumin pflügt sich durch die Abwehrreihen der Gäste und flankt auf Moritz, der den Ball wieder Volley nehmen will, aber dabei gestört wird. Der Abpraller landet wieder bei Moumin, der wieder auf Moritz flankt, der wieder den Ball Volley nimmt und diesmal zum 4:0 trifft. Gleich darauf hat der Schiri ein Einsehen und beendet das Spiel.

Jajaja, der Coach hat's vor dem Spiel gesagt: man muss nicht jedes Spiel mit 5:0 oder 6:0 gewinnen. Aber ein Tor mehr, hätte in den vergangenen Spielen einen echten Unterschied gemacht. Heute fehlte es daran nicht. Die Jungs kamen etwas spät in Schwung, dafür aber umso schöner. Gut zu sehen vor allem, dass sie sich auf den Positionen abwechseln können. Ein lupenreiner Hattrick, der aber ohne die gute Mannschaftsleistung nicht möglich gewesen wäre. Herzlichen Gückwunsch! 


Noch ein Unentschieden

17.11.2015: Nachholspiel gegen Blau-Weiß Friesdorf

(jan) Unsere Sportsfreunde vom FC Blau-Weiss Friesdorf hatten sich erfolgreich für eine Verlegung des Spiels vom 7.11. auf den 17.11. eingesetzt (s.u.). Ein Auswärtsspiel am späten Nachmittag mitten in der Woche - vielen Dank schon einmal dafür. Aber auch der dichteste Feierabendverkehr konnte unser Lieblingsteam nicht davon abhalten, pünktlich und vollzählig auf des Gegners Platz anzutreten.  

Nur Paul K. fiel leider kurzfristig und krankheitsbedingt aus. Mit den vorhandenen Spielern wurde die folgende Aufstellung gebildet: Nils im Tor, hinten rechts Paul J., zentraler Verteidiger Haris und hinten links Ilies. Auf der 6 Lukas, auf der 8 Mahad. Vorne rechts Moumin, vorne links Josef und in der Spitze Moritz. An der Linie warteten zunächst Adonis, Archana und Jannes auf ihren Einsatz.

Unsere Jungs erwischten einen glänzenden Start. Gleich in der zweiten Minute erreichte ein Zuspiel Josef, der mit Schwung und Entschlossenheit in den Strafraum zog und zum 0:1 einschoss. Nur drei Minuten später brachte Moumin einen Freistoß schön in den Strafraum, aber Moritz verpasste den Kopfball knapp. Sonst hätte es hier schon 0:2 stehen können. Die Gastgeber wirkten dennoch keineswegs beeindruckt. Im Gegenteil: sie hielten munter dagegen und trafen mit ihren Angriffen auf eine etwas tranig agierende Lessenicher Defensive, die Bälle und Gegner eher widerwillig und im Zeitlupentempo abwehrte. Wirklich gefährlich wurde es da zum Glück noch nicht.

Leider war in dieser Anfangsphase aber auch von unserer Offensive nicht viel zu berichten. Klar, den einen oder anderen Eckball holten sie raus, aber das brachte alles nichts ein. Ansonsten gab es viel zu viele Einzelaktionen, bei denen Bälle sinnlos verloren gingen. Das so erfolgreiche RWL-Kombinationsspiel war leider Fehlanzeige. In der 12. Minute wurde Haris in Höhe des Mittelkreises von einem Ball am Arm erwischt und die Schiedsrichterin entschied auf Freistoß für Blau-Weiß. Die haben für solche Situationen einen Spezialisten, der sich nicht lange bitten ließ und die Pille mit einem echten Sonntagsschuss in unserem Tor versenkte. Für Nils gab es da leider nicht viel zu halten. Neuer Spielstand also 1:1.

In der 16. Minute der erste Wechsel: Jannes übernahm für Josef die linke Außenbahn. Drei Minuten später dann ein Handspiel eines Friesdorfers, das ebenfalls einen Freistoß nach sich zog. Nun haben wir für so etwas auch einen Spezialisten. Moumin hatte den Ausgleichstreffer gut beobachtet und machte ihn einfach auf der anderen Seite nach: sein strammer Schuss schlug ebenfalls unhaltbar im Friesdorfer Kasten ein. 1:2, die Lessenicher Führung stand wieder. Das gab Aufwind, die Angriffe unseres Teams sahen jetzt besser aus, man ließ den Ball laufen und spielte mal wieder zusammen. Nach einem Eckball der Friesdorfer startete Moritz zu einem schnellen Konter, setzte den Abschluss aber einen halben Meter neben das Tor. Eine Minute später brachte Moumin einen weiteren Freistoß schön vor's Tor, wo Moritz direkt abzog - und das Tor nur um Zentimeter verfehlte.

In der 24. Minute wurde Mahad am Friesdorfer Strafraum unglücklich verletzt. Das Trainergespann wechselte, zog Moritz aus der Spitze zurück ins zentrale Mittelfeld und setzte vorn Adonis ein. Hinten rechts ersetzte Archana Paul J. Eine Minute später führte dann eine Unachtsamkeit in unserer Defensive zu einem Ballverlust, den Friesdorf dankend zum 2:2 nutzte. Das motivierte unsere Abteilung Attacke: In der 27. Minute sorgte wieder ein Zusammenspiel zwischen Moumin und Moritz für höchste Gefahr im Friesdorfer Strafraum, aber Moritz' Abschluss ging knapp über die Latte. Aber er hatte wohl Blut geleckt, denn kurz vor dem Abpfiff erkämpfte er sich an der Mittellinie den Ball, umkurvte das Friesdorfer Mittelfeld, rannte mit dem Ball genau in zwei blau-weiße Verteidiger - und kam trotzdem zu einem flachen Schuss, den der herauseilende Keeper nicht halten konnte. 2:3, RWL lag zur Pause vorn.

In der darauf folgenden Halbzeitpause versuchten die Coaches vor allem, ihre Defensive zu wecken. Da gab es tatsächlich einiges zu bemängeln, weil es nicht entschlossen genug zur Sache ging. Viele Friesdorfer Angriffe waren nur deshalb gefährlich geworden, weil sie nicht konsequent genug geklärt wurden. Also wurde umgestellt: Moritz wurde zur Manndeckung des gefährlichsten Gegners eingeteilt. Mahad übernahm wieder den offensiven Part im zentralen Mittelfeld. Ilies wurde hinten links durch Lukas ersetzt. 

Und doch nutzte das alles nur wenig, denn in der zweiten Hälfte spielte Friesdorf wie ausgewechselt. Jetzt ging der Druck plötzlich von einem pfeilschnellen Linksaußen aus, der unsere neu formierte Abwehr permanent forderte. Zwei aufeinanderfolgende Eckbälle sorgten in unserem Strafraum für einiges Chaos und konnten nur mit viel Glück geklärt werden. In der 10. Minute kam Josef für Jannes wieder auf's Feld. In der 17. dann wieder ein Eckball für Blau-Weiß, diesmal von links. Der Ball kam mit viel Effet und segelte nach Meinung einiger (Lessenicher) Beobachter deutlich im Aus, ehe er im Strafraum einen Friesdorfer Kopf fand, von dem er unhaltbar zum 3:3 in unser Tor abprallte. Da war sie dahin, die Führung.

Markus setzte jetzt auf bedingungslose Offensive: er nahm Adonis vom Platz, beorderte Moritz wieder in die Spitze, zog Lukas wieder in die Zentrale und ersetzte ihn hinten durch Ilies. Das brachte einiges an Schwung, zumal unsere Kicker sich jetzt endlich gegen den drohenden Punktverlust wehrten. Mit einer bärenstarken Archana auf der rechten Abwehrseite gelang es, Friesdorfs Vorwärtsdrang in den Griff zu bekommen. Nur in der 22. Minute hieß es noch einmal tief durchatmen, weil ein Friesdorfer Schuss von Nils mit einer großartigen Reaktion noch an die Latte geklärt werden konnte. Ansonsten rannte jetzt nur noch RWL. Moumin brachte eine Ecke schön vor's Tor, aber Josefs Kopfball landete in den Armen des Keepers. Nur Augenblicke später schickte Moumin Moritz mit einem schönen langen Ball an die Außenlinie, der brachte den Pass auch vor's Tor, aber Josef verpasste knapp. In der 27. Minute dann ein letzter Freistoß von Moumin, aber Josef konnte den Ball im Strafraum nicht verwerten. Der letzte Angriffsschwung nutzte leider nichts mehr, die Schiedsrichterin pfiff pünktlich ab - Endstand 3:3.

Ein etwas anderes Spiel unseres Teams, das sonst immer mit einer guten ersten Halbzeit überzeugt, ehe es in der zweiten Hälfte dann etwas nachlässt. Heute war es umgekehrt: zwar fielen die Tore alle in der ersten Hälfte, aber den meisten Druck zeigten die Jungs in der zweiten Halbzeit. Und nicht nur die Jungs, denn vor allem Archana hat heute eine Superleistung gezeigt. Mit ihrer Aufmerksamkeit und ihrer Kompromisslosigkeit in den Zweikämpfen hat sie hinten für viel Sicherheit gesorgt. Dass es vorn letztlich nicht geklappt hat, ist schade, weil uns hier wieder Punkte verloren gingen. Aber, hey, es war ein Auswärtsspiel mitten in der Woche in Friesdorf. Mund abwischen und weitermachen. Am Samstag kommt Fortuna.


Mal wieder spielfrei

07.11.2015: Spielabsage gegen Blau-Weiß Friesdorf

(jan) Leider wurde unser für den 7. November vorgesehenes Meisterschaftsspiel auf Bitten des Gegners aus Friesdorf kurzfristig vom Fußballverband Mittelrhein abgesagt. Derartige Spielabsagen sind für den Verursacher eigentlich gar nicht ohne Punktverlust möglich. Im Gegenteil, eigentlich sind die Durchführungsbestimmungen des Verbands hier sehr deutlich. In : "Wer auf die Durchführung des Spiels verzichtet oder nicht mit mindestens sieben Spielern bei 11er- Mannschaften bzw. mit mindestens sechs Spielern bei 9er-Mannschaften antritt, verliert das Spiel." Und weiter: "Der Grund für den Spielverzicht oder das Antreten mit nicht genügender Spielerzahl ist dabei grundsätzlich unerheblich."

Da hier anders entschieden wurde, hat Blau Weiß offenbar eine sehr stichhaltige Begründung für eine Sonderbehandlung vorgelegt. Wir können die Entscheidung des Fußballverbands an dieser Stelle nur akzeptieren - gut finden muss man sie allerdings nicht. Ob und wann das Spiel nachgeholt wird, steht noch nicht fest.

Es ist für alle Mannschaften ärgerlich, wenn der Spielbetrieb durcheinander gebracht wird und Wochenenden spielfrei bleiben. In unserem Falle umso mehr, als das kommende Wochenende ohnehin kein Spiel auf dem Plan stand.

Als erste unmittelbare Folge haben wir an diesem Wochenende die Tabellenführung an den Bonner SC (s.u.) verloren, der sich mit 4:0 gegen Plittersdorf durchsetzte. Also gegen das Team, das uns vor einer Woche ein Unentschieden auf unserem eigenen Platz abtrotzte. Da sieht man mal wieder, wie wichtig solche Punkte sein können.

Unser Team sollte die lange Vorbereitungszeit auf den nächsten Kick gegen Fortuna am 22.11. gewissenhaft nutzen, um dann wieder ins Geschehen an der Tabellenspitze eingreifen zu können. 

Nachtrag:

Das Spiel gegen Friesdorf wird nachgeholt: am Dienstag, den 17.11.2015 um 18:15 Uhr.


Federn gelassen

29.10.2015: Heimspiel gegen den SSV Plittersdorf

(jan) Nachdem dem Fußballverband Mittelrhein zwei Wochen vor Allerheiligen auch die Bedeutung dieses Feiertags klar geworden war, mussten alle für den 1.11. angesetzten Spiele hektisch verlegt werden. Ergebnis: einer der von uns allen so geliebten Termine unter der Woche. In diesem Fall immerhin zur üblichen Trainingszeit und ein Heimspiel, sodass sich die Hektik doch einigermaßen in Grenzen hielt.

Während Zuschauer und Betreuer schon deutlich fröstelten, herrschten am Donnerstagabend perfekte äußere Bedingungen für die Kicker. Im Tor stand Nils, der rechts von Paul J., zentral von Haris und links von Lukas beschützt wurde. Im defensiven zentralen Mittelfeld hatte Moritz die Aufgabe, die insgesamt recht groß gewachsenen Gäste aus Plittersdorf im Zaum zu halten. Die offensiven Akzente aus der Mitte sollte Mahad setzen. Links außen stand Jannes, auf der rechten Seite Moumin. Einsam in der Spitze hatte Josef die Aufgabe, zu knipsen. An der Seitenlinie stand mit Adonis, Archana, Ilies und Simon ausreichend Verstärkung zur Verfügung. Gegner und Schiri waren pünktlich zur Stelle - Anpfiff auf die Minute um 18:00 Uhr.

Es entspann sich eine zunächst unheimlich hektische, unübersichtliche Partie: während unser Team bemüht war, einen strukturierten Angriffsfußball aufzubauen, machten die Gäste deutlich, dass sie keinesfalls gekommen waren, um Punkte zu verschenken. Im Gegenteil, sie traten besonders in der Anfangsphase sehr verbissen und hartnäckig auf und gaben keinen Ball verloren. Dennoch standen unsere Jungs gut auf dem Feld und übernahmen recht bald auch die Kontrolle über das Spiel. Unsere Abwehr stand solide und zuverlässig, die Positionen wurden gehalten und die Gegenspieler sicher markiert. Aus dem Mittelfeld heraus brachten Moritz und Mahad die Bälle vor allem über die rechte Seite auf Moumin, der wieder mal ein wahres Feuerwerk abbrannte und einen gefährlichen Vorstoß nach dem anderen in Richtung des Gegners Strafraum unternahm. Mit seinen sehenswerten Dribblings, aber auch mit sehenswerten Kombinationen mit Mahad und Moritz brachte er ständig Gefahr in die Plittersdorfer Abwehrreihen. Dabei entstanden erste Eckbälle und einige gute Gelegenheiten zu Abschlüssen, die aber leider zunächst nichts einbrachten. In der sechsten Minute war es dann soweit: Josef erwischte den Ball in der Spielfeldmitte, setzte sich schön gegen zwei Gegner durch und ließ dem Torwart keine Chance - das verdiente 1:0.

Knapp vier Minuten später dann erkämpfte Moritz sich den Ball in der eigenen Hälfte, legte nach außen auf Moumin und startete gleich weiter, um den Ball dort wieder von Moumin zu bekommen. Leider hatte der SSV-Torwart den Braten gerochen und war bis an die Strafraumlinie heraus gestürzt, um den Ball dort abzufangen. Kurze Zeit später wehrte Lukas einen Ball auf Höhe des Mittelkreise wuchtig zu einer Bogenlampe ab, die sicher im gegnerischen Tor gelandet wäre, aber auch dabei war der Torwart auf dem Posten. Zu dieser Zeit dominierte RWL das Spiel eindeutig. 

In der 20. Spielminute rutschte Moumin bei einem seiner Sturmläufe aus und verletzte sich leicht. Die Coaches gönnten ihm eine Pause von seiner Laufarbeit und wechselten Ilies für ihn ein. Kurz vor der Pause wehrte Haris einen der wenigen Plittersdorfer Angriffe gut ab und brachte den Ball laaaang auf Josef, der die gegnerische Abwehr mit einem Spurt hinter sich ließ. Den gegnerischen Torwart ließ er mit einem schönen Hackentrick aussteigen und hätte mit Sicherheit das 2:0 gemacht - wenn da nicht der Pfosten im Weg gewesen wäre. Schade, das hätte Sicherheit gebracht. So ging es mit dem knappsten aller Vorsprünge in die Pause.

In der Kabine lobten die Coaches den Einsatz ihrer Mannschaft, ermahnten sie aber gleichzeitig, ihre vielen Chancen auch mal zu nutzen. Das Zusammenspiel im zentralen Mittelfeld zwischen Moritz und Mahad war auch ein Thema. Gewechselt wurde auch: Archana ersetzte Paul auf der rechten Abwehrseite. Die zweite Hälfte war gerade fünf Minuten alt, da arbeitete sich Josef wieder einmal durch die Mitte nach vorn - und scheiterte erneut am Pfosten. Hoffentlich holte sich da nicht gerade einer eine Alu-Allergie. Nach 10 Minuten kam Moumin wieder aufs Feld und Adonis für Jannes. Zu dieser Zeit war bereits erkennbar, dass die Plittersdorfer sich umorientiert hatten. Sie standen hinten nun disziplinierter ließen unseren Offensiven deutlich weniger Platz. Mit dem Ergebnis, dass sich das Spiel aus einem Strafraum in die Spielfeldmitte verlagerte und die Gäste plötzlich zu eigenen Angriffen kamen. Kein Problem für unsere Defensive, aber sie musste aufmerksam bleiben, um einen Erfolg der ambitionierten Plittersdorfer zu verhindern. Nach einer Viertelstunde kam Paul J. zurück für Archana.

Zwischenzeitlich hatte sich das Angriffsspiel unserer Rot-Weißen einigermaßen festgelaufen. Zwar machten sie immer noch Druck und verbrachten viel Zeit in der gegnerischen Hälfte, aber so richtig zwingende Situationen ergaben sich dabei nicht mehr. Und so kam es, wie es im Fußball immer kommt: ein einziger langer Ball fand einen Plittersdorfer Stürmer, der plötzlich allein an unserem Strafraum stand. Nils hatte es kommen sehen und tat, was er tun musste, er lief ihm entgegen und wehrte den Ball ab. Dabei kam es zu einem Kontakt mit dem Gegner, den der Schiri als Foul wertete. Die Folge war logischerweise ein Strafstoß. Der Unparteiische hatte bis dahin die Partie ohne Fehl und Tadel geleitet, deshalb gehen wir mal davon aus, dass er besser stand als wir und die Szene einfach besser bewerten konnte. Egal, Pfiff ist Pfiff und der Elfer saß zum 1:1.

Gleich anschließend kam Jannes wieder für Adonis. Ein Freistoß von Moumin sorgte noch einmal für Aufregung, aber der Ball landete in den Armen des Plittersdorfer Keepers. Alle übrigen Versuche der einen oder anderen Seite ergaben nichts mehr, ebensowenig wie der Wechsel von Illies für Moritz in der 29. Minute. Der pünktliche Schlusspfiff besiegelte ein leistungsgerechtes Unentschieden.

Wieso schreibt er leistungsgerecht, wenn RWL doch in der ersten Hälfte so überlegen war? Denkt mal drüber nach. Wer so viele Gelegenheiten ungenutzt lässt, geht eben das Risiko ein, dass es am Ende nicht für drei Punkte reicht. Kein Vorwurf an irgendeinen Spieler, aber es hätte zur Pause auch 5 oder 6:0 stehen können. Dann hätte auch ein Elfmeter keinen mehr gestört. Außerdem muss man anerkennen, dass der SSV sich bis zuletzt gegen die Niederlage gewehrt hat. Insofern passt das 1:1 schon. Alles kein Problem, aber jeder, der in dieser Saison gern die Staffel gewinnen möchte, sollte darüber nachdenken, dass der Bonner SC jetzt nur noch einen Punkt hinter uns liegt. Leider ist das nächste Spiel erst am 7.11. und da wartet Friesdorf auf uns. Also ist es wohl ratsam, sich bis dahin im Training ordentlich reinzuhängen.


Vorsprung gefestigt

26.09.2015: Auswärtsspiel gegen die Sportfreunde Ippendorf II

(jan) Oooohhh, das letzte Spiel vor der Herbstpause - und dann noch ohne Coach: Markus ist am heutigen Tag aus privaten Gründen leider verhindert. Unpraktischerweise haben seine jugendlichen Co-Trainer Nils und Yannik nahezu zeitgleich ein eigenes Spiel. Das hätte auch für Julius gegolten, aber der ist zur Zeit - gottseidank - verletzt. Dumm für die B2, gut für die D2, denn so kann Julius heute die Trainerbank besetzen. Mit Moritz, der heute leider ebenfalls nicht konnte, fehlte zudem auch der Kapitän, dessen Rolle von Lukas übernommen wurde. Da auch der Verfasser dieser Zeilen leider nicht anwesend sein kann, sind alle auf einen whatsapp-Ticker angewiesen, den Tanja übernimmt.

Um es vorweg zu nehmen: wir scheinen einiges verpasst zu haben. Nachdem das Spiel etwas verspätet angepfiffen wird, dauert es bis zur 8. Minute, als Josef, der wieder als Sturmspitze aufläuft, zum wunderschönen 1:0 auf des Gegners Platz trifft. Ippendorf ist davon nicht allzu beeindruckt, sondern greift selbst an. Knapp vier Minuten später muss Nils im Tor unserer D2 mal wieder sein Können beweisen, um eine Großchance der Gastgeber abzuwehren. In der 19. Minute dann ein Angriff unserer Jungs, bei dem Moumin das Tor nur knapp verpasst. Nur eine Minute darauf dann eine Ecke für die Sportfreunde Ippendorf, die zu einer Riesenchance mit Nachschussmöglichkeit führt, die aber beide wieder von Nils vereitelt wurden. In der 22. Minute erzielt dann wieder Josef das 2:0. Zum Dank dafür wird er von Julis ausgewechselt, damit er auch in der zweiten Hälfte noch genug Energie auf den Platz bringen kann. Ein Trainerfuchs an der Seitenlinie - ganz der Vater. Bis zur Halbzeit passiert nichts Entscheidendes mehr und mit einem beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung geht es in die Pause.

Dank Video-Übermittlung erhalten auch die Nichtangereisten einen Eindruck von der milden Motivation, die dem Team in der Halbzeit von Hilfscoach Julius zuteil wird. Mit beruhigenden Worten fordert er, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Zudem wechselt er Adonis für Jannes ein. Und ganz wie sein Vater, der in dieser Spielzeit bereits mehrfach sein goldenes Händchen bewies, macht Julius damit alles richtig: nur 7 Minuten nach Wiederanpfiff erzielt eben dieser Adonis das 3:0 für unsere Jungs, nachdem Lukas zuvor heldenhaft den Ball im Mittelfeld erobert hat. In der 10. Minute dann ein Elfmeter für RWL nach Foulspiel. Mahad legt sich den Ball auf den Punkt, guckt den Torwart aus, nimmt Maß und macht das 4:0. Ippendorf versucht noch einmal alles, scheitert aber immer wieder an unserer Defensive, in der heute besonders Haris ein sehr beruhigender Faktor ist. 

In der 15. Spielminute versucht es dann Moumin mal mit einem Distanzschuss, der aber vom Ippendorfer Torwart gerade noch gehalten werden kann. Der postwendende Konter der Ippendorfer landet mal wieder in den Armen von Nils, der heute die 0 sichert. Als der Schiri dann bereits nach 23 Minuten die zweite Hälfte beendet, gibt es nicht mal Protest von den Sportfreunden, die heute kein Mittel gegen eine glänzend aufgelegte Mannschaft von RWL finden konnten und mit dem 4:0 noch ganz gut bedient wurden.

Unser Dank geht heute zuallererst an Julius, der die gesamte Trainerarbeit übernahm. Und an das Team, das mit diesem Sieg die Tabellenführung gefestigt hat. 12 Punkte aus 4 Spielen bei 14:2 Toren - besser geht's kaum. Habt Ihr prima gemacht, Coaches und Betreuer sind stolz auf Euch. Schade, dass jetzt erstmal fast fünf Wochen Spielpause sind. Aber Herbstferien sind ja auch nicht schlecht. Danach geht's am 1.11. gegen den SSV Plittersdorf, der heute Oberkassel mit 5:0 nach Hause geschickt hat. Wenn wir uns an die vergangenen Spielzeiten erinnern, dann waren das immer ernstzunehmende Gegner. Also nutzt die Ferien, das Training und das spielfreie Wochenende am 25.10., um Euch vernünftig vorzubereiten.


Kampf gegen die Killerzwerge

20.09.2015: Heimspiel gegen Bonner SC III

(jan) Sonntagmorgen, 09:00 Uhr. Vielleicht ist es zu früh und die Sinne sind noch nicht ausreichend geschärft. Aber können die Jungs in den BSC-Trainingsanzügen tatsächlich unsere Gegner sein? Die sehen so klein aus. Erste irritierte Reaktionen unter Spielerpersonal und Eltern unserer D2. Aber halt - bitte nicht vergessen: wir haben es hier mit dem Bonner SC zu tun. Und die Sportsfreunde lassen ihre Jugendmannschaften gern gegen ältere Jahrgänge spielen. Sie erhoffen sich davon eine frühe sportliche Auslese - auch ein Ansatz. Strammer Ehrgeiz trifft hier auf Spaßfußball. Und obwohl es sich bei den Bonner SC-Spielern wohl tatsächlich überwiegend um 2005er handelt, sei vor Überheblichkeit gewarnt. Denn - und das zeigt sich spätestens, wenn man ihnen einen Ball zuwirft - Kicken können die Kurzen. Und wie. Das können unsere Jungs zwar auch, aber die fast militärisch disziplinierte Art und Weise, in der die Gegner sich warm machen, lässt schon tief blicken. Da wird sportlich gefordert, mit entsprechender Erwartungshaltung. 

Aber bange machen gilt nicht. Der Weggang von Ale reißt natürlich ein Loch in unsere bislang so erfolgreiche Abwehr. Hinzu kommt heute der Ausfall von Paul K., Paul J. und Archana. Also mussten unsere Coaches sich in der Defensive etwas Neues einfallen lassen. Ein paar gute Verteidiger haben wir ja gottseidank trotzdem noch. Und so laufen vor unserem Goalie Nils heute rechts Lukas, in der Mitte Haris und links Ilias auf. Im zentralen Mittelfeld steht Moritz hinter Mahad auf der 6er Position. Links außen ist wie meist mit Jannes besetzt, und rechts startet eh immer Moumin. Als Mittelstürmer läuft Josef auf. Vom Papier her ist das schon eine ganz gute Aufstellung. Zumal am Rand noch Jakob, Simon und Timo als Ersatzkräfte bereit stehen. Also Leibchen über und einlaufen.

Der sehr junge Schiri, kaum älter als unsere Jungs, pfeift die Partie mit ca. 5 Minuten Verspätung an. Und sofort wird klar, dass der Eindruck vom Aufwärmen nicht getäuscht hat: der BSC wirbelt schnell und zielstrebig über den Platz, ist bissig und technisch gut. So klein die Jungs auch sind, so giftig treten sie auf. Das bekommt als Erster Jannes zu spüren, als ihn gleich zu Beginn der um zwei Köpfe kleinere Gegner in der Rückwärtsbewegung blitzsauber abgrätscht. Unsere Mittelfeldmotoren Mahad und Moritz kommen zunächst kaum an die Bälle, zu schnell und entschlossen gehen die Bonner in die Zweikämpfe. Außerdem haben die BSC-Spieler schon ein erstaunliches Spielverständnis, halten ihre Positionen, versetzen schnell und kombinieren präzise.

So kommt es zu sehenswerten Duellen zwischen unseren leicht konsternierten Lessenichern und den wieselflinken BSClern. Nicht nur im Mittelfeld, denn nachdem sie den Gegner abgetastet haben, starten die Bonner auch erste Angriffe. Nur gut, dass Haris wieder in der Abwehrmitte steht und als Fels in der Brandung die ruppigen Bonner Wellen glättet. Auch unser schneller Lukas rennt und rackert sich hinten die Seele aus dem Leib, genau wie auf der anderen Seite Ilies. Aber man merkt ihnen an, dass sie beeindruckt sind. Einige Bälle der Gegner schaffen es in den Strafraum und zwei, drei Mal muss Nils sein ganzes Können aufbieten, um Bälle zu entschärfen. Erst im letzten Drittel der ersten Hälfte können dann auch unsere Jungs erste Angriffe aufziehen. Sie kommen nur nicht in Abschlusspositionen. Denn der BSC steht auch in der Defensive sehr gut und entnervt sogar den sonst so souveränen Moumin, der Dribblings zwar liebt, aber gegen zwei oder drei Gegner dann doch nur selten eine Chance hat. Erst nach 20 Minuten setzt Moumin den ersten ernsthaften Torschuss ab, verfehlt aber den Kasten knapp.

Als der Schiri nach 30 Minuten zur Halbzeit pfeift, haben Markus, Nils und Julius alle Hände voll zu tun, ihre Kicker neu zu motivieren. Denn es ist schon schwer zu verkraften, von so kurzen Gegnern derart unter Druck gesetzt zu werden. Aber unser Trainerteam dreht behutsam an den richtigen Schrauben. Zur zweiten Hälfte bringen sie Timo für Nils und Simon für Jannes. Letztgenannter Wechsel führt Josef auf die linke Außenbahn und Simon übernimmt die Sturmspitze. Und weiter geht die wilde Fahrt. Nach einem zaghaften Angriffsversuch unseres Lieblingsteams und einem anschließenden Konter entscheidet der Schiri in der 2. Minute in gefährlicher Position auf Foul und Freistoß für den BSC. Der Ball verfehlt das Tor nur knapp. Gleich im Anschluss daran eine erneute Großchance für den BSC, die von unseren Jungs zur Ecke geklärt werden kann. Danach kehrt glücklicherweise wieder etwas mehr Ruhe ein und RWL ordnet seine Reihen. In der 10. Minute der erneute Torwartwechsel, Nils kommt wieder in den Kasten. Und Jannes übernimmt für Josef. Unser Mittelfeld erarbeitet sich jetzt ganz allmählich ein leichtes Übergewicht und zumindest den ein oder anderen Eckball. In der 13. Minute wird Jannes gefoult und muss kurz darauf wieder ausgewechselt werden. Für ihn kommt Jakob. Kurz darauf wird Moritz in der eigenen Hälfte am Arm angeschossen und der Schiri wertet das als Handspiel. Wahrscheinlich irgendwie vertretbar. Der folgende Freistoß kommt scharf auf unser Tor, aber Nils ist auf dem Posten und fängt die Pille. Im folgenden Angriff unserer Jungs kommt es zu einem sehenswerten Doppelpass zwischen Moritz und Simon, aber auch dieser Versuch wird von den bienenfleißigen BSClern abgefangen.

In der 17. Minute ersetzt Markus dann Simon wieder durch Josef. Und wird damit wenig später mal wieder ein goldenes Händchen beweisen. Doch zuvor wird Moritz im BSC-Strafraum rüde gefoult. Der Knall am Schienenbeinschoner ist über den gesamten Platz zu hören, nur beim Schiri kommt er nicht an. Und deshalb pfeift er konsequenterweise keinen Elfmeter. Er gibt auch keinen Hochball. Das Spiel läuft einfach weiter. Dann die 21. Minute: Moritz erarbeitet sich den Ball am Mittelkreis, macht blitzschnell ein paar Meter in die gegnerische Hälfte und bedient den mit ihm gestarteten Josef mit einem Superpass. Im vollen Sprint ist Josef nur sehr schwer zu stoppen und so treibt er den Ball an den erschrockenen Gegnern vorbei bis an die Strafraumgrenze, zieht ab und überwindet den Torwart zum 1:0. Zu diesem Zeitpunkt eine verdiente Führung.

Nun ist ein Tor Vorsprung zwar nett, aber immer so eine Sache. Zwei sind einfach sicherer. Zumal die Bonner jetzt wütend dagegen halten und sich gegen den drohenden Punktverlust wehren. Allerdings gibt so ein Törchen einer Mannschaft ja auch immer zusätzlich Selbstsicherheit. Und damit gelingt es unseren Jungs, die folgenden Angriffsbemühungen der Gäste abzuwehren. Einmal wird es noch richtig spannend, als der Schiri einen Freistoß für den BSC pfeift, der aber über das Tor geht. Mit dem Abpfiff übernimmt unser Team die Spitze der Tabelle und bettet sich dabei auf einen Drei-Punkte-Vorsprung vor JSG Beuel und Bonner SC. 3 Spiele, 9 Punkte - mehr geht nicht.

Heute gibt es keinen Spieler des Tages, denn heute hat die Mannschaft gewonnen. Sie hat sich eine Halbzeit lang an die unangenehmen - und guten - Gegner gewöhnen müssen. Dann hat sie nach und nach das Kommando übernommen und den BSC entschärft. In der zweiten Hälfte brachten die Gäste nur gleich zu Beginn zwei wirklich zwingenden Angriffe zustande. Als unsere Jungs begriffen, dass sie heute nur punkten würden, wenn jeder alles gibt, war das Spiel für den BSC gelaufen. Eine schöne Fortsetzung der guten Teamleistung vom letzten Spieltag und der verdiente Sieg gegen den bislang stärksten Gegner dieser Staffel. Hut ab vor dem BSC, der einige echte Talente auf dem Platz hat. Trotzdem schön, dass unsere Spaßkicker gewonnen haben.


Prima Premiere

13.09.2015: Heimspiel gegen Hertha Bonn

(jan) Der laufende Platzumbau beim FC Hertha Bonn bescherte unserer D2 heute ein Auswärtsspiel "dahoam" - und damit eine Premiere: das erste Pflichtspiel auf unserem heimischen Kunstrasen! Eine Premiere, die man sich natürlich nicht durch eine Niederlage vermiesen lassen wollte. Zudem an einem Sonntag, der in dieser Saison zu unserem Heimspieltag wird. Das bedeutet auch frühes Aufstehen, Treffen um 09:00 Uhr ist nicht für jeden eine wahre Freude. Aber was will man machen, wenn der Sport ruft. Vor dem Spiel mussten noch einige logistische Fragen zum Teil recht hektisch geklärt werden, aber zum Anpfiff um 10:00 Uhr waren dann tatsächlich alle in Trikots und sogar warm gespielt auf dem Platz. Das ist o.k., die Saison ist ja noch jung.

Die Startaufstellung des Tages hieß: Nils im Tor, Paul J. hinten links, Ale im Abwehrzentrum, Paul K. hinten rechts. Im zentralen Mittelfeld Moritz hinter Mahad. Jannes auf links, Moumini auf rechts außen und Lukas in der Spitze. Im Laufe des Spiels eingewechselt wurden zudem Adonis, Illies, Jakob und Simon. Speziell der Letztgenannte sollte noch von sich reden machen.

Zunächst aber ließ sich das Spiel unserer Mannschaft sehr zäh an. Da wurden Bälle verschenkt, Mitspieler nicht gesucht, Pässe landeten im Nichts oder beim Gegner. Die Herthaner nahmen das einigermaßen verblüfft zur Kenntnis und versuchten natürlich, die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Sie starteten drei oder vier durchaus ernstzunehmende Angriffe, die von unseren verschlafen wirkenden Kickern nur mit viel Mühe und viel Glück abgewehrt werden konnten. So vergingen die ersten fünf Minuten des Spiels und Trainer und Zuschauer begannen allmählich Böses zu ahnen. Doch dann schien ein imaginärer Wecker unser Team aus dem Schlaf zu reißen. Den Anfang machte Moumin, der einen Pass von Moritz aufnahm, den Ball an der Linie entlang trieb und nach innen auf Mahad ablegte, der aber knapp das Tor verpasste. Schade, aber nach diesem Versuch hatten unsere Jungs plötzlich Lust auf mehr.

Schon eine Minute später erspielte Moumin einen Einwurf in der Hälfte des Gegners. Der Ball kam zu Moritz, der nach innen zog, drei Gegner stehen ließ, aber den Ball abschließend in die Arme des gegnerischen Torwarts spielte. Nur zwei Minute darauf überwand Moritz den Keeper, aber sein Tor wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben.

Aber egal, jetzt war RWL in Spiellaune. In der 8. Minute scheiterte Lukas mit einem Schussversuch, erhielt dafür aber einen Eckball. Die von Moumin getretene Ecke landete bei Moritz und der zog nur knapp über das Tor. Der folgende Abstoß der Hertha wurde von unserem Mittelfeld abgefangen. Nach einigem Hin und Her bekam Lukas den Ball und spielte ihn herrlich in den Lauf von Moritz, der den Ball dann zum 1:0 im Kasten unterbrachte. 

In der 11. Minute schickte dann Moritz einen zentimetergenauen Pass auf den links gestarteten Jannes, der machte aus vollem Lauf einige Meter gut, zog nach innen und legte den Ball am Herthaner Keeper vorbei zum 2:0 ab. Trotz des Doppelpacks wehrte sich Hertha und nutzte eine Sekunde der Unaufmerksamkeit in der Rückwärtsbewegung unserer D2 zu einem Angriff, der aber das Tor von Nils knapp verfehlte. Doch es sollte bei diesem Angriff der Gelben bleiben. Denn jetzt spielte sich Rot-Weiss in einen Rausch. Selten zuvor haben unsere Jungs den Ball mal so gut durch ihre Reihen laufen lassen wie heute. Mit viel Einsatz im Mittelfeld erzwangen sie immer wieder Ballverluste der Gegner und schickten dann ihre Außen auf die Reise. Vor allem Moumin versetzte die Gegner dabei immer wieder in Angst und Schrecken, indem er wieder und wieder antrat und fast alle Zweikämpfe gewann. Moritz bediente ihn dabei mehrfach mit wunderbaren Pässen und so schnürten sie die schwarz-gelben Gäste immer mehr ein. In der 22. Minute erreichte ein Zuspiel den eingewechselten Adonis, der im Abschluss nur knapp verpasste. In der 28. Minute dann eine sehenswerte Aktion: der ebenfalls eingewechselte Simon, der Lukas in der Sturmspitze ersetzte, spielte Moritz in den Lauf, der den Ball nicht gleich annehmen konnte, weil der Herthaner Torwart auf ihn zugerannt kam. Also drehte er sich einmal um sich selbst und legte den Ball auf den mitgelaufenen Simon, der vollkommen frei zum Schuss kam und das 3:0 erzielte. Eine tolle Aktion, super kombiniert und großartig zusammen gespielt! Mit diesem Spielstand ging es in die Halbzeit.

In der Pause mussten sich die Gäste einiges von ihren Trainern anhören. Und die Predigt schien anzukommen, denn in der zweiten Hälfte hielten die Herthaner konzentrierter dagegen. Allerdings hatten sie gleich in der vierten Minute Pech, als sie einen Eckball von Moumin unglücklich zum 4:0 im eigenen Kasten unterbrachten. Fünf Minute später dann ein Freistoß für die Hertha in unserer Hälfte. Der Schütze zirkelte den Ball schön über die Mauer, aber Nils hielt ihn mindestens genauso schön. Auch bei einem zwei Minuten später folgenden Angriff der Hertha war Nils wieder auf dem Posten und reagierte bei einem Abschlussversuch der Gäste hervorragend. Zu diesem Zeitpunkt hatte unsere Lieblingsmannschaft ihr Spiel aus unerfindlichen Gründen irgendwie eingestellt. Die Strafe folgte in der 14. Minute, als ein eigentlich ungefährlicher Ball in der Abwehr nicht konsequent genug geklärt wurde. Der Herthaner Stürmer bedankte sich auf seine Weise und ließ Nils mit einem schönen Schuss keine Chance: der Anschlusstreffer zum 4:1.

Fünf Minuten später entstand dann aus einem Ballverlust unseres Mittelfelds ein erneuter Angriff der jetzt plötzlich sehr motivierten Gegner. Der Herthaner rechts Außen sah Nils aus dem Tor stürmen und lupfte den Ball über unseren Keeper hinweg zum 4:2. Leider war auch jetzt noch kein Aufwachen unseres Teams zu erkennen. In der 22. Minute säbelte unsere Abwehr mehrfach über den Ball und wieder lief ein schwarz-gelber Stürmer allein auf unseren Torwart zu. Aber Nils reagierte erneut glänzend und wehrte den Ball ins Aus ab. 

Dieses Schockerlebnis weckte dann aber unsere Mannschaft wieder aus ihrer Erstarrung. Ein Einwurf von Moumin landete in der 23. Minute bei Moritz, der aus ca. 15 Meter Distanz den Torwart ausguckte und einfach mal abzog: 5:2. Kurz darauf erhielt Illies für ein Foul eine gelbe Karte. Aber das änderte nichts daran, dass in den letzten 10 Minuten wieder RWL das Kommando auf dem Feld übernahm. Praktisch mit dem Schlusspfiff setzte Mahad in der eigenen Hälfte zu einem Lauf mit dem Ball am Fuß an. Unaufhaltsam dribbelte er sich durch Freund und Feind, schaffte es in den Strafraum und schob den Ball zur Krönung noch unter dem Torwart durch ins Netz zum 6:2 Endstand.

Unser Team hat heute in der ersten Hälfte der Heimpremiere gezeigt, wie gut es spielen kann. Die Jungs ließen Ball und Gegner laufen, sie passten und kombinierten, dass es eine Freude war. Außerdem gingen sie grundsätzlich auf den ersten Ball, waren schneller, bissiger und entschlossener als ihre Gegner, die gegen Ende der ersten Halbzeit fast nur noch zusehen konnten, wie RWL das Spiel machte. In dieser Phase gewann RWL folgerichtig auch fast alle Zweikämpfe. Dass es dann zur Pause "nur" 3:0 stand, war Zufall, die Führung hätte auch wesentlich höher sein können. Umso unverständlicher, dass unser Team in der zweiten Hälfte plötzlich das Fußballspielen einstellte und nur noch gelangweilt über den Platz schlurfte. Da konnten auf einmal Bälle, die im Mittelfeld gewonnen wurden, nicht mehr auf die Außen gespielt werden, weil die einfach nicht anspielbar waren oder nicht dort standen, wo sie hingehören - auf der Linie. Nur gut, dass Nils heute einen Supertag hatte, sonst hätte Hertha in dieser Zeit auch ausgleichen können. Als die Jungs dann endlich wieder aufgewacht waren, wurde alles schnell wieder gut. Spieler des Tages war Moritz, der in der Mitte bis zum Umfallen rackerte, jedem Ball nach und keinem Zweikampf aus dem Weg ging. Der Käpt'n riss sein Team förmlich mit, spielte wunderschöne Pässe, machte selbst zwei Hütten und bereitete zwei weitere vor. Der verdiente Lohn für das ganze Team: die Tabellenführung wurde verteidigt.

Neben all dem Positiven müssen wir aber auch die traurige Mitteilung machen, dass uns mit Alessio einer der ganz alten Hasen verlässt. Das ist sehr schade und wir alle werden ihn sehr vermissen. Immerhin bleibt er dem Verein erhalten und wir wünschen wir ihm in seinem neuen Team, der D3 von RWL, alles Gute und viel Erfolg. Ciao Ale!


Aller Anfang war gut

05.09.2015: Auswärtsspiel gegen FV Endenich II

(jan) 98! Sage und schreibe 98 Tage ohne ein wie auch immer geartetes, ernstzunehmendes Punktspiel unseres Lieblingsteams. Zum Glück hatte das Warten heute endlich ein Ende, denn pünktlich zum meteorologischen Herbstbeginn startet auch der Pflichtspielbetrieb in der Kreisliga Saison 2015/16. Einzige substanzielle Veränderung ist die Bezeichnung unserer Lieblingsmannschaft: aus der D3 wurde die D2. Darüber hinaus blieb der Personalbestand auch über die endlosen Sommerferien hinweg erfreulich konstant. Freilich: die Abgänge von Erik, der jahrgangsbedingt in die C2 wechselte, und Khalid, den es zum Bonner SC zog, waren hart. Aber unser Team kann weiterhin auf einen festen Stamm an Spielern setzen, der sich regelmäßig am Training beteiligt und damit auch in den Meisterschaftsspielen am Wochenende eingesetzt wird.

Vor uns liegt die erste Saison auf heimischem Kunstrasen, der unseren Kickern nun schon seit einem Vierteljahr die Trainingsstunden versüßt. Trotzdem ging es zum Auftakt heute zum FV Endenich und der spielt nach wie vor auf Asche. Aber so lange ist das ja bei uns nun auch noch nicht her, insofern gab es auch kein Gemaule über das harte, staubige Geläuf im Schatten der Josef-Strunk-Halle. Wir drücken den Sportsfreunden fest die Daumen, dass sie sich auch möglichst bald an Kunstrasen erfreuen dürfen.

Jetzt aber zum Spiel - Markus und Nils stellten für das Auftaktspiel so auf: Timo im Tor, Paul K. rechts, Ilies links hinten. Dazwischen als Abwehrchef und "Libero" Ale. Im zentralen Mittelfeld Mahad und Moritz. Die linke Außenbahn ist traditionell das Revier einer der Lang-Brüder. Heute startete dort Jannes. Gegenüber trat Moumin die Nachfolge von Khalid auf rechts Außen an. In der Spitze startete Lukas.

Gegen die jahrgangsmäßig und körperlich unterlegenen Gelb-Schwarzen erspielten sich unsere Kicker schnell ein ziemliches Übergewicht. Vom Anpfiff an kontrollierten sie das Mittelfeld und versuchten, ein wirkungsvolles Angriffsspiel aufzubauen. Genau wie die Coaches es vor dem Spiel gefordert hatten, entwickelten sie einen Zug zum gegnerischen Tor.

Doch trotz aller Dominanz führte der Weg dahin zunächst leider nicht wie gewünscht über die Außen, sondern häufig direkt durch die Mitte. Was auch daran lag, dass der ein oder andere Außenstürmer sich allzu zentral postierte.

Auf dieses Spiel konnten sich die Endenicher noch recht einfach einstellen, indem sie Mann und Maus in die Mitte warfen und vielbeinig verteidigten. Da sich zu Beginn auch unsere Lessenicher Offensivabteilung zum Teil selbst im Weg stand, sprang dabei bis zum 7. Minute nichts Zählbares heraus. Dann jedoch erspielte sich Jannes auf links den Ball und trieb ihn - wieder einmal - in die Mitte, wo er aber immerhin abspielte auf Mahad, der sich mit einem Abschluss versuchte, der aber abgewehrt wurde. Der Ball landete beim ebenfalls aufgerückten Moritz, dessen Schuss aber ebenfalls am Endenicher Abwehrwall abprallte, ehe der Ball dann im dritten Versuch artistisch von Lukas abgefeuert wurde und zur verdienten 1:0 Führung im Netz landete.

Nach einer Viertelstunde nahmen die Trainer einen ersten Wechsel vor. Josef kam für Lukas und nahm dessen Platz als Sturmspitze ein. Jakob ersetzte Jannes auf der linken Seite. Damit bewiesen unsere Coaches ein goldenes Händchen, denn nur zwei Minuten später stürmte Josef in den Endenicher Strafraum, zog ab und setzte den Ball an den Pfosten. Dort prallte er ab und landete vor Jakob, der per Kopfball zum 2:0 abstaubte.

Von Endenich war auch weiterhin nichts zu sehen. Statt dessen war zu beobachten, wie die Jungs nun tatsächlich versuchten, ihre Spielzüge über die Außenpositionen zu lenken. Moumin machte auf der rechten Seite unglaublich viel Druck und band mit seinen Antritten und Dribblings zum Teil drei bis vier Gegner. Dabei wurde er sowohl aus der Defensive von Paul, als auch aus der Zentrale von Moritz und Mahad gut mit Anspielen versorgt. Nur im letzten Abspiel hakte es manchmal noch ein wenig. In der 22. Minute der nächste Wechsel: Lukas kam zurück und ersetzte Mahad im Mittelfeld. Haris übernahm die zentrale Abwehrposition von Ale. Bis zur Pause blieb es aber bei der 2:0 Führung unserer Jungs. In der Halbzeit sparte der Coach nicht mit lobenden Worten. Als einzige Umstellung brachte er Jannes wieder auf das Feld und nahm Illies raus, dessen Abwehrposten von Jakob übernommen wurde. Und weiter ging das einseitige Spiel. Endenich konnte dem Druck unseres Teams nur noch begegnen, indem die Bälle ins Aus gedroschen wurden. Aber es gab auch Merkwürdiges auf unserer Seite. 

So mussten wir leider mehrfach feststellen, dass einige unserer Athleten immer noch nicht in der Lage sind, regelkonforme Einwürfe zu machen. Ärgerliche, überflüssige Ballverluste! Andere von Endenich abgewehrte Bälle führten zu Eckstößen, aber auch die brachten nichts ein. Auch ein Standard, der vielleicht noch häufiger trainiert werden sollte. Aber das zu kritisieren hieße angesichts des guten Spiels unseres Teams wirklich, die Dinge schlecht zu reden.

In der 11. Minute der zweiten Hälfte ersetzte dann Illies den ausgepumpten Paul, während Mahad für Moritz auf 6 übernahm. In der 16. Minute dann die erste wirkliche Chance für Endenich, als zwei Unaufmerksamkeiten in der Defensive einen Stürmer frei vor unser Tor brachten, der Timo überwand, aber den Ball zu langsam Richtung Tor schickte. Jakob war gottseidank schnell genug und kratzte das Ding noch von der Linie.

In Minute 21 brachte Markus dann Josef zurück auf's Feld, der wieder in die Sturmspitze ging. Für ihn verließ Haris das Feld. Entsprechend wurde Ale wieder ins Abwehrzentrum zurück beordert. Moritz kam zurück und ersetzte Lukas. Wieder ein Wechsel mit Folgen, denn nur eine Minute später setzte sich Moritz in der Mitte stark durch, bediente Mahad, dessen Schuss am Strafraum aber abgewehrt wurde. Der mitgelaufene Jannes versuchte, abzustauben, aber auch er scheiterte am starken Endenicher Keeper. Und dann war wieder Moritz an der Reihe, der endlich entschlossen zum 3:0 traf.

Fünf Minuten vor Schluss gönnte Markus dann Moumin die verdiente Erholung, indem er ihn durch Paul ersetzte.

Gleich danach brachte Illies die erste wirklich gute Ecke des Tages genau auf Moritz, dessen Kopfball aber leider mitten in die Arme des Endenicher Torwarts flog. In den folgenden fünf Minuten passierte dann nicht mehr viel, es blieb beim 3:0 für unsere Mannschaft.

Gegen einen derart unterlegenen Gegner hätte es ruhig mehr Tore geben dürfen. Aber für den ersten Auftritt war das heute schon eine ansehnliche Leistung unserer D2. Man merkte, dass sie zum Teil erst wieder in den Spielbetrieb rein kommen müssen. Aber man merkte auch, dass sie die Vorgaben der Trainer umzusetzen versuchten. Spieler des Tages war heute ganz klar Moumin, der fast die gesamte Endenicher Mannschaft mit seinen schnellen Antritten und starken Dribblings beschäftigte. Wenn er sich jetzt noch angewöhnt, auf das ein oder andere Dribbling zu verzichten und stattdessen seine prima Zuspiele zu machen, dann haben wir auf der rechten Außenbahn eine ziemlich erfolgversprechende Perspektive. Aber auch alle anderen haben sich heute gut rein gehängt. Der Sieg ging jedenfalls voll in Ordnung und beschert uns - zumindest über Nacht - die Tabellenführung.

Nachtrag:

Das Spiel hat's sogar in die Zeitung geschafft (General-Anzeiger Bonn, 09.09.2015):


 

 

 

 

 

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Markus.Burbaum@gmail.com